Dirty Sound Magnet + Mother’s Cake
Bierhübeli – Bern
Donnerstag, 17. April 2025
Text: Peter Burckhardt
Die Psychedelic-Rock-Band Dirty Sound Magnet tut unermüdlich das, was sie am besten kann: durch die Welt touren und eine Show nach der anderen spielen. Noch bevor sie zu ihrer mittlerweile dritten Mexiko-Tour aufbrechen, wollten die drei Musiker aus Fribourg ihrer heimischen Fangemeinde ein ganz besonderes Erlebnis schenken – eine zweistündige, psychedelische Klangreise.
Zur Einstimmung wurde kurzerhand die österreichische Progressive-Rock-Band Mother’s Cake nach Bern eingeladen. Allein diese Band live zu erleben, wäre Grund genug gewesen, sich an diesem kalten, verregneten Aprilabend auf den Weg ins wunderschöne Bierhübeli zu machen. Das dachten sich wohl auch die Besucher:innen, welche bereits zu früher Stunde den Saal mit Leben füllten. Alles war angerichtet für ein unvergessliches Konzerterlebnis.
Mother’s Cake legten energiegeladen mit erdigen Gitarrenriffs los, die die mitgereiste Fangemeinde in den vorderen Reihen sofort zum Tanzen brachten. Nach und nach liessen sich auch die Hörer:innen weiter hinten von der ausgelassenen Stimmung anstecken. Die Band sorgte mit funkigen und psychedelischen Passagen immer wieder für Abwechslung. Das Publikum hatte sichtlich Spass, fühlte sich bestens unterhalten und schenkte den vier Musikern für ihren soliden Auftritt reichlich Aufmerksamkeit und Applaus. Die etwas plumpe Frage von Frontmann Yves Krismer, ob das wirklich alles sei, was Bern zu bieten habe, wirkte gegen Ende des Sets leider deplatziert – ein unnötiger Dämpfer in einem ansonsten gelungenen Konzert. Wie von Geisterhand hatte sich das Bierhübeli während des Auftritts von Mother’s Cake mit gut gelaunten, erwartungsvollen Menschen gefüllt.
Dirty Sound Magnet, für eine Psychedelic-Rock-Band auffallend stilvoll und dezent gekleidet, betraten die Bühne. Dass das Spielen von Konzerten ihr täglich Brot ist, merkte man sofort am spürbaren Selbstvertrauen und dem souveränen Auftreten der drei Vollblutmusiker.
Die Band versteht es, die Stimmung langsam und gezielt aufzubauen und das Publikum tief in ihren unverkennbaren Sound eintauchen zu lassen. Ein erstes emotionales Highlight war das berührende „Lonely Bird“, dessen melodiöser Refrain ein heimeliges Gefühl in die Herzen der Zuhörer:innen zauberte. Faszinierend, mit welch musikalischer Finesse und Spielfreude es den sympathischen Musikern gelingt, zu dritt einen so facettenreichen und dynamischen Klangkosmos zu erschaffen – die Zeit verging wie im Flug. Die ausgezeichnete Soundabmischung im Bierhübeli unterstrich die Vielschichtigkeit des Dirty-Sound-Magnet-Sounds. Mit einer Prise Verrücktheit, einer Extraportion Energie und virtuosem Gitarrenspiel steigerte sich die Stimmung bei „Social Media Boy“ und einem integrierten Medley bekannter Gitarrenriffs zum absoluten Höhepunkt. Dirty Sound Magnet und das Publikum waren mit jeder Faser in der Musik versunken – dieser rauschhafte Zustand hielt bis zum Schluss an.
Dirty Sound Magnet haben zwei Stunden lang abgerockt – und man hätte ihnen noch ewig zuhören können. Die Band ist definitiv bereit für ihren Mexiko-Trip und hoffentlich bleibt sie uns noch lange mit dieser elektrisierenden Energie erhalten. An dieser Stelle wünsche ich ihnen eine gute Reise und viel Erfolg!
