Datum: 11. Juni 2012
Ort: Hallenstadion – Zürich
Bands: die ärzte
Früher hatten unsere Eltern nicht unbedingt Freude daran, wenn wir Musik wie die ärzte & Co. hörten oder gar an deren Konzerte gingen. Heute gehen nun die zu Eltern gewordenen, mit ihren Kindern zusammen zu den ärzten.
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk fällt um 20:00 Uhr der grosse Bühnenvorhang und Bela, Farin und Rod begrüssen das ausverkaufte Hallenstadion. Und dass sie die Schweizer mögen, oft hier zu Besuch sind und gerne und mittlerweile gut Schwiizerdütsch sprechen, beweist Farin gleich von Anfang an und zieht das auch bis zum Schluss hin durch.
Eine lange Geschichte haben die ärzte bereits hinter sich und noch immer sind die Berliner sehr sympathisch und bodenständig. Der Schalk und die lockeren Sprüche dürfen an einem Konzert nicht fehlen und deshalb wird immer wieder gequasselt und das Publikum unterhalten. Doch mit den Zürchern ist nicht so einfach zu spassen, das musste Farin mal wieder am eigenen Leib erfahren und benötigte wesentlich länger, als noch vor Jahren, um auch die hinterletzten Ränge zum Mitmachen animieren zu können. Aber geschafft hat er es allemal.
Mit einem einfachen Bühnenbild, das vor allem die drei Musiker in den Vordergrund setzte, überzeugten die ärzte durch ihre musikalische Reife und Spielfreude. Erst später kamen Videoprojektionen links und rechts der Bühne dazu, die abwechslungsweise die Band oder Clips zeigten.
Lustig fand ich, als beim Song „1/2 Lovesong“ Comic-Bilder von berühmten Paaren gezeigt wurden. Je nach Bekanntheitsgrad des Pärchens wurde mehr oder weniger gejubelt. Und dabei merkte man, aus welchen unterschiedlichen Generationen die Zuschauer stammen. Am meisten Applaus bekamen Terence Hill und Bud Spencer, erstaunlich, die sind wohl gerade wieder in. Beim Bild darauf von Al Bundy und Peggy fiel die Bekanntheitsrate dafür wieder mächtig ab. Wum und Wendelin schienen ebenfalls nicht mehr alle zu kennen.
Es gab Laola-Wellen, Pogo, Wall Of Death, Kuschelrock und eine Zuschauerin wurde für ihr Verhalten gelobt, dass sie den männlichen Pogern wieder auf die Füsse half. die ärzte haben’s einfach drauf. Ein super Konzert und ich freue mich umso mehr sie nochmals in Interlaken am Greenfield sehen zu dürfen. Bis dann.
Text: Nicole Imhof
Bilder: Christian Vogelsang