Kater – Zürich
Donnerstag, 9. Dezember 2021
Text: Madeleine Fuhrer
Erneut ein Konzert in der kultigen Bar Kater in Zürich. Allen momentanen Umständen zum Trotz wunderbar organisiert und gut gefüllt mit Liebhaber:innen der härteren Musik und Freund:innen der Band. Auf der Bühne ganz hinten mit bequemem Sofa war das Schlagzeug aufgebaut. Davor die Bassauswahl und ein Mikrofonständer mit Gitarre. Links unten an der Seite der Bühne gab es Keyboard und Synthesizer – fertig war das Set-Up des Schweizer Prog-Rock-Trio Dead Venus.
Rückzugsmöglichkeiten gab es in der Bar nur an wenigen Orten, so musste sich Dead Venus Frontfrau Seraina Telli in der Besuchertoilette für die Show fertig schminken. Die Ausnahmesängerin zeigte sich mit ihrer Gruppe von einer ganz anderen Seite als bei ihrem damaligen Einsatz als Frontfrau bei den Burning Witches. Mit Dead Venus kann Seraina die ganze Vielfalt ihres stimmlichen Könnens präsentieren. So talentiert Seraina Telli sich zeigte, machte sie dies auch als Musikerin mit der Gitarre und drückte die Tasten auf Keyboard und Synthie rauf und runter.
Als Partner in Crime hatte Seraina zwei Rhythmusspezialisten dabei. Die Drums beherrschte Mike Malloth beherzt mit viel Leidenschaft. Am Bass reizte André Gärtner die vier Saiten aus. Leider war es der letzte Auftritt von Dead Venus in dieser Formation, hatte sich Bassist André kurz vorher entschieden die Gruppe zu verlassen. Es gab für ihn ein kleines Abschiedsgeschenk von Seraina und Mike, gefüllt mit diversen Andenken aus dem Bandraum, wie einem „No“-Button, Keksen oder einem Kaffee-Gutschein im Proberaum für alle Ewigkeiten.
Die Musik von Dead Venus wird ordnungshalber als Progressive Rock eingestuft, wie es auch Seraina während der Show so benannte. Tatsächlich waren die Klangwelten, welche die drei Musiker:innen kreierten, schwer zu beschreiben. Kamen neben den Rock- und Metaleinflüssen Fragmente von Jazz, Soul, Blues und Klassik hinzu. Ein Standard-Songwriting war kaum zu hören. Unvorhersehbar, was auf den einen oder anderen Songteil folgen würde. Ein musikalisches Meisterwerk und wahre Diamanten an Songs wurden vorgetragen. Das anwesende Publikum wollte Dead Venus kaum von der Bühne lassen und die drei Musiker:innen selbst wären gerne noch länger geblieben.
Das Songbouquet war querbeet aus dem Schaffen Dead Venus zusammengestellt. Um einige der vielen Highlights zu nennen waren dies „Lily Of The Valley“, „Flowers & Pain“, „Dark Sea“, „Human Nature“ oder die Akustikversion von „Redemptionless“. Als Abschluss gab es die wunderbare Interpretation von „Bang Bang“ auf den Weg nach draussen.