28. November 2016
Z7 – Pratteln
Bands: The Dead Daisies / The Answer
Bereits im August dieses Jahres spielten The Answer und The Dead Daisies in der Schweiz: The Dead Daisies begeisterten im Komplex 457 neben Steel Panther und The Answer waren im Z7 als Support von Whitesnake zu bewundern.
Derzeit sind die beiden Gruppen als heisses Co-Headliner-Package auf Tournee. Geplant waren gute Fünfviertel-Stunden pro Act, wobei The Answer den nicht ganz einfachen Auftakt gestalten mussten. 2008 und 2009 mit AC/DC, im August 2016 noch im Rahmen der «Rise»-Tour unterwegs, auf der sie ihr Debütalbum von 2006 in voller Länge aufführten, hat sich die nordirische Band The Answer inzwischen von sämtlichen Erwartungen befreit und sich weiterentwickelt: Ehrlich und mutig hatte die Gruppe mit der Platte «Solas» (gälisch für «Licht») – erschienen diesen Herbst – einen musikalischen Richtungswechsel vollzogen. Dabei gingen The Answer das Risiko ein, alte Fans zu vergraulen. Insofern durfte man schon gespannt sein, wie sich die neuen Tracks live anhören, respektive wie die aktuelle Setlist aussehen würde.
Nun, die Gruppe spielte nicht mehr ganz so «Spectacular» wie früher, sondern pendelte hin und her zwischen harten Bluesrock-Nummern und melancholischem Irish Folk. Man könnte dies orientierungslos oder aber auch vielfältig und offen für Neues nennen. Leider vermochte die Wundertüte nicht alle Besucher restlos zu überzeugen. The Answer um Frontmann Cormac Neeson wirkten etwas müde.
Auf dem packenden dritten Werk «Make Some Noise» fanden The Dead Daisies den Weg zurück zum klassischen Hardrock, der komplett auf Keyboards verzichtete. Somit war der Menüplan klar. Als begnadete Musiker und alte Hasen im Geschäft bot die Allstar-Truppe ab der ersten Minute eine tolle Show!
Die Besetzung liess einen die Augen reiben: Shouter John Corabi (einst Lückenbüsser für Vince Neil bei Mötley Crüe), Bassist Marco Mendoza (Whitesnake, Thin Lizzy), Trommler Brian Tichy (Ozzy Osbourne, Foreigner) sowie das Klampfen-Duo David Lowy (Red Phoenix) und Ausnahmekönner Doug Aldrich (Dio, Whitesnake) standen leibhaftig auf der Bühne. Der australische Gitarrist Lowy hatte die hochkarätige Gruppe 2012 ins Leben gerufen.
John Corabis raues Tibre passte hervorragend zum furiosen und Aerosmith-inspirierten Klangteppich des Quintetts. Neben eingängigen Eigenkompositionen auf höchstem Niveau huldigten The Dead Daisies den Beatles («Helter Skelter»), Alex Harvey («Midnight Moses»), CCR («Fortunate Son») und The Who («Join Together») mit viel Spielfreude.
The Dead Daisies lieferten eine energetische Live-Show ab, die noch lange nachhallen wird. Eine gelungener Abend war das: Abschalten und durchlüften. And believe it or not: Deep Purple-Bassist Roger Glover war tatsächlich im Publikum…
Setlist (Quelle: setlist.fm)
- Long Way To Go
- Mexico
- Make Some Noise
- Song And A Prayer
- Fortunate Son
- We All Fall Down
- The Last Time I Saw The Sun
Drum Solo - Join Together
- With You And I
- Mainline
- Helter Skelter
Zugaben - We’re An American Band
- Midnight Moses
Text + Bilder: Urs Breig