Datum: 16. Dezember 2011
Ort: abart – Zürich
Bands: Cataract
Cataract, eine inzwischen alteingesessene und doch sehr zeitgemässe wie auch omnipräsente Schweizer Metalband, hatten keine Schleppe (nein, es war auch keine Hochzeit angesagt) mit dabei, aber immerhin – Beyond The Vortex und Silent Slander – zwei Vorbands. So viel Mühe sich beide letzteren auch gegeben haben oder besser gesagt so gut die zwei Einpeitscher-Bands auch eingepeitscht haben, der Fokus lag zur Gänze auf Cataract.
Einerseits war es wohl ihr letzter Auftritt im Zürcher Abart, zumal bautechnische Vorhaben die Abart’sche Achillessehne mehr als nur einschneiden. Anderseits legen Cataract nach ihrer langjähriger Schaffensweise eine Pause ein.
Ihr Statement dazu: „In the dark corners of Zurich, rumour is rife that Cataract will be playing their last show this December, last show? Ever? I mean, ever ever? Of course not. The Swiss powerhouse of metal, loud, hard and merciless, doesn’t even think about turning around and moving on to a normal life. There’s too much truth to be said, too many stages that need to be rocked and too many pits that need to mosh! The grain of truth in this rumour is that Cataract will go into an extended hibernation, as lead singer Fedi is leaving for a long planned and desired world trip for the whole of 2012.”
Sie weiter: “Plans not only include the rest of the boys kicking back and enjoying some time off themselves, but also writing new tracks to be recorded and released as soon as Fedi has returned in early 2013.”
Wie auch immer ihre Versprechen vielversprechend und konkret ausfallen: Pausen sind fies, Pausen können Todesurteilen gleichkommen, Pausen können aber einfach auch nur lähmen. So oder so, Cataract legten an diesem Abend eine fantastische Performance hin, zeigten sich kosmopolitisch, huldigten (zu Recht!) dem Abart und rückten sich selber derart brachial, konsequent sowie hingebungsvoll ins Scheinwerferlicht, sodass die anwesende Meute sich im Delirium wähnte.
Dieser Souveränität zum Trotz: Kommen Cataract wieder? Werden Cataract fortan Trübsal blasen und gülden ausgestattet mit Samthandschuhen die Welt abtasten? Oder kommt die ins (Cataract-)Feld geführte Pause einer Geschlechtskrankheit gleich, die man nicht haben will aber dennoch hat?
Fragen über Fragen. Fakt ist, wir alle wollen Cataract auch in Zukunft geniessen können – in naher wie in ferner!
Text: Cyril Schicker