Datum: 28. Februar 2013
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Cannibal Corpse / DevilDriver / The Black Dahlia Murder
Ein Hoch auf den Philosophen Friedrich Nietzsche, der einst sagte: „Das Böse ist des Menschen beste Kraft“, denn genau so war auch das Metal-Fest im Zürcher’schen Komplex 457. Als erstes – und gleich in sphärischen Höhen – schraubten The Black Dahlia Murder die Boshaftigkeitsspirale nach oben. Die Death-Metal-Core-Band aus Detroit gilt zu Recht als derzeit eine der brachialsten und unbarmherzigsten Live-Acts. Das zahlreich erschienene Publikum zeigte sich begeistert und stiess sich an der betonharten Musikwand gesund (oder holte sich ein blaues Auge, selber Schuld).
Co-Headliner DevilDriver gaben im Anschluss ihr Stelldichein, leider aber vermochten sie nicht zu überzeugen und präsentierten sich ach wie medioker. Das Aushängeschild und Goldkehlchen Dez Fafara, ansonsten der Inbegriff von beeindruckender Bühnenpräsenz, blieb blass und erinnerte irgendwie an „einen Schluck Wasser in der Kurve“. Angesichts der Tatsache, dass zum Schluss die famosen, ruhmvollen, lebend-legendären und einmaligen Cannibal Corpse aufwarteten, gingen DevilDriver rasch vergessen.
Die (genre-wegweisenden) Über-Metaller brachten die furiose Menge zum Kochen und boten eine Show der Extraklasse. Nach drei Jahren Pause und einem – grandiosen neuen Album (Torture) – haben die US-Berserker sichtbar erneuten Hunger nach mehr.
Und auch wir haben Hunger nach mehr: Das Ganze bitte noch einmal von vorne!
Text: Cyril Schicker
Bilder: Mirjam Ritler