Datum: 20. August 2012
Ort: Event Center – Hohenems (A)
Bands: Bush / The Las Vegas Drive Thru Wedding Chapel
Seit ihrer Rückkehr auf die Bühne und ihrem neusten Album, welches im September letzten Jahres erschien, waren Bush zum ersten Mal für ein Konzert in Vorarlberg zu Gast. Von der Schweiz bis ins Event Center Hohenems, neben welchem man auch eine Tennishalle, eine Kunsteisbahn und ein Fussballfeld vorfindet, ist es nur ein Katzensprung, da diese Location unweit der Grenze liegt. Zwar ist Hohenems ein Kaff, jedoch ein sympathisches mit sehr vielen sehr freundlichen Leuten. Auch in dem in Berge eingebetteten Event Center herrschte durchwegs eine angenehme, lockere Atmosphäre. Jedenfalls anfangs. Während Bush spielten, war sie eher hochexplosiv.
Bevor Bush an der Reihe waren und den Besuchern mit ihrer Show den Montagabend versüssten, durften The Las Vegas Drive Thru Wedding Chapel die Bühne erklimmen. Die aus der Gegend stammende vierköpfige Band mit dem langen Namen beschreibt ihren Sound als «Old School Organ mit Garage Rock’n’Roll», was es ziemlich gut auf den Punkt bringt. Und jetzt dürfte auch die Bedeutung des Bandnamens klar sein. 😉 Es war ein solider, leidenschaftlicher Auftritt, mit welchem sie das Publikum schon mal für Bush aufwärmten, der mich aber nicht wirklich vom Hocker haute. Dies lag aber weniger am Konzert selber, sondern eher an ihrer Musik, die meinen Geschmack nicht so richtig traf.
Energisch legten Bush mit «Machinehead» los, was bei den Zuschauern ein Freudengeschrei auslöste. Die anfänglichen Probleme mit Gavin’s Gitarre wurden ruckzuck gelöst, indem er seine Klampfe während des Singens kurzerhand abstreifte und ihm eine neue in die Hand gedrückt wurde. Es folgten mitreissende Klassiker wie «The Chemicals Between Us», eines meiner absoluten Lieblingslieder, «Everything Zen» oder «Little Things», und auch einige Stücke vom aktuellen Album «The Sea Of Memories». Unter anderem spielten sie den Hit «The Sound Of Winter», welcher in den «Alternative Radio Charts U.S.A.» auf dem ersten Platz landete. Das erste Mal, dass es ein Song einer selber herausgebrachten CD an die Spitze dieser Hitparade schaffte.
Mit «Prizefighter» und «Alien» standen zudem zwei Lieder auf der Setlist, welche im Gegensatz zu den anderen älteren Stücken nicht ganz so bekannt sind, die bei den Leuten aber ebenfalls bestens Anklang fanden. Neben zwei Covers gaben sie als Zugabe dann unter anderem den Dauerbrenner «Glycerine» zum Besten. Immer wieder ein Highlight. Während der ersten Hälfte des Songs stand Gavin alleine mit seiner Gitarre da und sang für eine kurze Zeit sogar a capella. Das Lied steigerte sich stetig mehr und mehr, die Nackenhaare standen zu Berge. Dann kam der Rest von Bush hinzu und die tanzenden Musiknoten explodierten. Als krönenden Abschluss dieses hingebungsvollen Auftritts gab es noch eine etwa neunminütige Extended-Version von «Comedown», währenddessen die Besucher den Refrain zwischendurch alleine singen durften.
Publikumsnah wie immer, kam Gavin während des Konzertes mehrmals von der Bühne hinunter in den Graben, ging zu den Zuschauern hin und beugte sich über sie. Doch nicht nur das. Bei «The Afterlife» kam er auf der Seite des Grabens heraus, hechtete mit einem Satz über den Tisch, welcher auf der Seite der einen Bar als Absperrung diente, und sprang auf die Theke. Dann mischte er sich unter die Meute, um mit ihnen gemeinsam zu feiern und herumzuhüpfen. Die vorher bereits dagewesene euphorische Stimmung stieg ins Unermessliche. Diesen Abend wird wohl keiner je vergessen. Bush sind live halt immer wieder eine Wucht. 🙂
Setlist The Las Vegas Drive Thru Wedding Chapel:
01. Black Pity
(Sweet Ophelia)
02. Hey Sister
03. C3PO
04. Heavy 70‘s
05. Disco Triple Fox
06. Stray Cat
(Rock and Roll)
07. Put A Smile
08. The Blues Is #1
Setlist Bush:
01. Machinehead
02. Prizefighter
03. All My Life
04. The Chemicals Between Us
05. The Sound Of Winter
06. Everything Zen
07. Swallowed
08. Greedy Fly
09. Alien
10. The Afterlife
11. The Heart Of The Matter
12. Little Things
Zugaben:
13. Breathe [Pink Floyd Cover]
14. Come Together [The Beatles Cover]
15. Glycerine
16. Comedown
Outro: Remix von The Sound Of Winter
Text und Bilder: Jasmin Stierli