Burning Witches + Gomorra + Megaton Sword
KIFF – Aarau
Freitag, 26. November 2021
Text: Madeleine Fuhrer / Bilder: Martin Rahn
So bitterkalt es draussen war, umso wärmer wurde es drinnen im KIFF-Saal am letzten Freitag. Den Anfang des Feuers brachten die Winterthurer von Megaton Sword. Wunderbar, was für metallische Perlen es an diesem Abend zu entdecken gab, Megaton Sword schlugen mit ihrem musikalischen Schwert direkt ein: Epischer Heavy Metal erklang im Saal. Mit treibenden Drumbeats, schnell gespielten Gitarrenriffs und melodiösen Soli liess es die Band krachen. Die Art der Erzählung zwischen den Songs von Frontmann Simon erinnerte mich spontan an Sabaton.
Genauso rasend schnell ging es musikalisch bei und mit Gomorra (ehemals Gonoreas) weiter. Die Schweizer Heavy- / Power-Metaller nahmen das Publikum ab dem ersten Riff in ihren Bann. Genauso kraftvoll wie ihre Musik verausgabten Gomorra sich auch auf der Bühne. Gutturaler und geschriener Gesang im Mix bis hin zu faszinierenden Stimmhöhen, gab Frontmann Jonas Ambühl sein Talent zum Besten. Immer im Einklang mit der Animation des Publikums. Die geübten Finger der beiden Gitarristen, Damir Eskic (auch bei Destruction) und Dominic Blum (auch bei Judge Minos), flogen nur so über die Hälse der Saiteninstrumente. Wallende Mähnen im Wind gab es bei diesem Auftritt ebenso, wie schon zuvor. Absolut wunderbar war es, den fünf Herren bei ihrer Darbietung zuzusehen und zuzuhören.
So gut wie konkurrenzlos gegenüber den beiden Männerkonstellationen im Vorfeld war der Hauptact dieses Abends. Nach einem geheimnisvollen Intro kam pure Frauenpower mit den Burning Witches zum Tragen und auf die KIFF-Bühne. Ohne Weiters konnten die fünf Musikerinnen mit ihrer klanglichen Darbietung und dem Können ab dem ersten Ton mitreissen. Der starke Gesang von Sängerin Laura Guldemond stach als tragendes Bindeglied zwischen den Instrumentalistinnen heraus. Romana Kalkuhl und Simone van Straten wechselten sich mit Riffs und Solos ab. Simone war für erkrankte Larissa Ernst eingesprungen, deren ginge es jedoch gut, wie Laura verlauten liess.
Hut ab vor der Leistung Simones – denn sie hatte die ganze Show innerhalb von zwei Tagen eingeübt. Sie wirkte zu Anfang sehr konzentriert, konnte sich je länger die Show dauerte entspannter hingeben. Die hämmernden Drumbeats gab Lala Frischknecht zum besten und Janine Grob versprühte Coolness am Bass. Dieser Fünfer ist ein Volltreffer. Zudem gab es bei jedem Ton, Riff und Beat eine geballte Ladung sympathische Authentizität dazu. Kein Wunder also, sind Burning Wiches mit all dem und dem musikalischen Paket aus Heavy Metal drauf und dran, den Metalhimmel zu erobern.
Ein Dreierset, das es von Anfang bis zum Ende in sich hatte – und Burning Witches Frontfrau Laura wollte am Ende nicht mehr von der Bühne. Ein herrlicher Abend und alle Bands können wärmstens empfohlen werden, diese sich live anzuschauen.