15. November 2017
Volkshaus – Zürich
Band: Beth Hart
Das Volkshaus in Zürich ist im Bluesfieber – das bedeutet ein ausverkauftes Haus für die stimmgewaltige Beth Hart. Und der Abend gehörte ihr voll und ganz, denn einen Support Act gab es im Vorprogramm nicht. Vom ersten Ton bis zum letzten hatte Beth Hart die ganze Aufmerksamkeit des Publikums – und dieses voll in ihren Bann gezogen.
Mit ihrem 2016 veröffentlichten elften Studioalbum „Fire On The Floor“ gastierte Beth Hart zum zweiten Mal in diesem Jahr für ein Konzert in der Schweiz.
Gegen halb neun betraten Beth Hart im eleganten Glitzerkleid und ihre Band, bestehend aus dem Gitarristen Jon Nichols, dem Bassisten Bob Marinelli und Schlagzeuger Bill Ransom, die Bühne. Beth Hart begeisterte nicht nur mit ihren eingängigen Songs aus einem Mix aus Blues, Soul und Rock – sondern auch mit ihrer warmen ausdrucksstarken Stimme, welche ihresgleichen sucht.
Beth Hart sang oder performte nicht nur, sie fühlte und lebte die Musik voll und ganz mit allem, was sie geben konnte. Dies zeigte sich auch in jeder gesungenen Zeile mit einem randgefüllten Feuerwerk an Gefühlen und Sexappeal, versprüht im ganzen Raum – mal gefühlvoll gesungen, mal rauchig, mal rotzig rockig. Mehr Ausdruck lässt sich wohl kaum in Musik wiedergeben oder schöner transportieren. Beth Hart ist eine Vollblutmusikerin, die nicht nur mit ihrer Stimme wunderbar begeisterte. So gab es ein paar Songs, bei welchen sie selbst das Piano spielte, entweder mit der ganzen Band oder sich selbst begleitend.
In einem akustischen Mittelteil gab es einige Songs, die sie nur mit ihrem Gitarristen Jon Nichols zusammen spielte. Die Setlist bot einen Mix aus älteren Songs wie „Leave The Light On“, „Your Heart Is As Black As Night“ oder „Skin“ und Songs vom neuen Album wie „Jazz Man“, „Fire On The Floor“ oder „Love Is A Lie“. Zwischen den Songs erzählte sie offen und symphatisch von schwereren Zeiten, ihrer Drogensucht sowie auch Anekdoten zu den Songs, wovon diese erzählen und wie sie entstanden sind.
Beth Hart hat definitiv die Musik respektive den Blues im Blut und fühlte jeden einzelnen Ton mit vollem Körpereinsatz, betont durch und mit ihrer Stimme, versprühte Coolness und immer einen Hauch Sexyness. Nach ein paar Zugaben hinterliess Beth Hart wohl ausnahmslos begeisterte Konzertbesucher, was sich in tosendem Applaus, Zurufen und Standing-Ovations auf der Galerie widerspiegelte. Wohl nicht untertrieben ist Beth Hart eine Ausnahmemusikerin, welche man einfach einmal erlebt haben muss, ist man dem Blues, Soul und Rock nicht ganz abgeneigt – denn letztendlich lässt sich das, was die Musikerin auf der Bühne zeigt, in Worten nur schwer wiedergeben.
Text: Madeleine Fuhrer
Bilder: Nicole Joos