Datum: 13. Februar 2014
Ort: Z7 – Pratteln
Bands: Behemoth / Cradle of Filth / In Solitude
Es ist Donnerstag der 13.2.2014 und ich befürchtete schon am Morgen, dass dieser Donnerstag seinem Namen alle Ehre machen wird. Meine Ohren stellten sich jedenfalls schon auf mächtiges „Gedonner“ ein. Den Grund dafür lieferte uns das Z7 im beschaulichen Pratteln. Sie bestellten die polnischen Death/Black Metal-Legenden Behemoth, zusammen mit der britischen Dark/Black Metal-Band Cradle Of Filth in die sympathische Konzert Location.
Ich vermutete, die düsteren Jungs haben eine ausgeprägte Beziehung mit dem lieben Petrus, denn pünktlich auf den Abend zog starker Regen und stürmischer Wind auf. Alles deutete auf einen gefährlich-guten Abend hin.
Bei der Kleiderwahl konnte man auch nicht daneben greifen. Hauptsache Schwarz hiessen die Auswahlkriterien! Als wir im Z7 ankamen standen gerade In Solitude auf der Bühne und schmetterten den Black-Metal-Fans ziemlich düstere Melodien um den Kopf. Der Club war noch nicht sehr voll. Dass sollte sich aber bis zum Auftritt der beiden düsteren Headlinerbands noch ändern. Später fanden noch zahlreiche, düstere Gestalten den Weg ins Z7. Pünktlich um neun Uhr, erklang das düstere Intro von der britischen Band Cradle of Filth, was übersetzt soviel wie „Die Wiege des Drecks“ heisst. Soviel schon mal dazu. 🙂
Also, ich muss wirklich zugeben, dass die sechsköpfige, düstere Kompanie unverkennbar ist. Leider meine ich das nicht nur Positiv. Ich hoffe, dass ich wegen dieser Aussage, nicht gerade geopfert oder von einer Wolke dunkler Magie umgeben werde… Dennoch, das hohe Growlen oder eher Quicken machte meinen Ohren echt sehr zu schaffen. Eigentlich fand ich die Musik gut, die Gitarrenparts und alles hatten viel drive und überzeugten. Solange der liebe Dani Filth „normal“ sang, waren die Gesichtsmuskeln entspannt und mein Gehör hocherfreut. Dies änderte sich aber jedesmal wenn er zu einem „Quicken“ ausholte. Der Gesichtsausdruck der Leute sah aus, als hätten sie in eine saure Zitrone gebissen. Natürlich ist das halt auch einfach Geschmacksache.
Die vorderen Reihen gingen gut mit den Rhythmen mit und feierten die Band. Die Band spielte reibungslos ihre 12 Tracks durch und lieferte eine sehr souveräne Show ab. Man merkte deutlich, dass die in Colne Lancs gegründete Band viele eingefleischte Fans haben. Ich glaube wirklich, entweder man findet grossen Gefallen an dem Gesang von Dani Filth oder man kann es fast nicht hören.
Obwohl ich sehr froh war, als das Konzert zu Ende war muss ich sagen, dass ich mich doch sehr über das Lied „Nymphetamine (Fix)“ erfreut habe! Die wundeschön geschminkten Jungs und Mädels haben zudem noch „Beneath The Howling Stars“, „Haunted Shores“ und den Klassiker „Her Ghost In The Fog“ gespielt. Das Konzert schlossen sie dann mit dem Track „Funeral In Carpathia“ ab.
Nach einer halbstündigen Pause, wurde die Bühne schon für die nächsten Bleichgesichter freigegeben. Man merkte deutlich, dass nicht nur für mich Behemoth die Favoritenband des Abends waren. Denn langsam aber sicher wurde das Z7 voll. Erst da ist mir aufgefallen, wie viele Menschen wahrscheinlich von Cradle of Filth geflüchtet sein mussten.
Der Auftritt rückte näher und somit stieg auch mein Verdacht, dass es eine ziemlich böse Sache geben wird! Sehr böse sogar! Die Bühne war sehr opulent aufgebaut. In der Mitte thronte ein düsterer Altar hinter dem später, Adam Michał Darski alias „Nergal“ seinen Platz finden sollte. Die lieblich verzierte Bühne, liess es fast kuschelig-warm erscheinen. So ist es wahrscheinlich in der Hölle, oder nicht? 😉
Die Lichter gingen aus und es strömte mir der bittersüsse Geruch von Räucherstäbchen in die Nase. Bevor ich das registriert hatte, standen die vier Black-Metaller in Ihrer vollen Pracht vor mir und bretterten mit voller Elan den ersten Song „Blow Your Trumpets Gabriel“ in die begeisterte Masse. Behemoth zettelten mit Ihrer Pyro-Show ein wahrhaftiges Höllenfest im Z7 an. Es war einfach super!
Die polnischen Jungs machten ihrem Namen Behemoth alle Ehre. Der Name kommt aus Jüdisch/Christlichen Mythologie und verkörpert dort ein Monster. Sie spielten gnadenlos Ihre Lieder durch und zogen so das ganze Publikum in ihren Bann. Behemoth überzeugten nicht nur mit viel Rauch, Feuer und Hokuspokus sondern mit einer wahnsinnigen Bühnenpräsenz und brillanten Gitarrenrifs. Die im Jahre 1991 gegründete Black/Death- Metalband präsentierte ein hammerhartes Line-up mit, „Ora Pro Nobis Lucifer“, „The Satanist“ „At The Left Hand Ov God“ und beendete das Konzert gebürtig mit dem Track „O Father O Satan O Sun!“.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mich Behemoth wirklich sehr begeistert haben. Für mich wäre es keine Frage, mir die Band noch ein zweites mal anzuschauen! Wenn ich jetzt sage, dass Behemoth sympathisch waren, klingt das irgendwie sehr lustig! Aber dennoch waren sie das ohne Zweifel! Ich freue mich schon auf das nächste Mal. In dem Sinne „Hell-Yeah!“, das war ein Abend wie er gerne wiederholt werden darf.
Text: Olivia Ritler
Bilder: Miriam Ritler