Datum: 9. Dezember 2011
Ort: Gaswerk – Winterthur
Bands: Beehoover / Crown
Vier Musiker verteilt auf zwei Bands, das ist doch mal was Besonderes. Beehoover, DAS Stoner-Doom-Duo aus Deutschland und Crown, eine Sludge-Kapelle aus Frankreich sollten im Foyer des Gaswerks aufspielen. Also ab nach Winterthur, war sowieso schon viel zu lange nicht mehr dort. Das Foyer ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Vorraumhalle mit einer muggeligen kleinen Bühne. Grade recht für kultige, gemütliche Events, wie dieser eins werden sollte.
Kurz nach Entgegennahme des zweiten Biers an der Bar, drang plötzlich eine fette Gitarrenwand zu eben dieser empor. Crown fingen an. Super Timing wieder mal, aber egal. Neblig und in minimalstem rotem Licht gehalten (Albtraum eines jeden Konzertfotografen) standen da die zwei Franzmänner auf der Bühne und ließen ihre beiden Achtsaiter dröhnen. Rhythmustechnisch wurden die beiden von einem Drum-Computer oder was auch immer begleitet, was dem Sound einen recht kühleren, sterilen Touch gab. Passte aber hervorragend zu dem dronigen Riffs und dem Gebrüll vom Sänger.
Irgendwie erinnerte der Sound an alte Neurosis, nur eine Spur langsamer. Vor allem das letzte Stück blieb mir recht gut in Erinnerung. Richtig hypnotisierend und drückend war das. Wunderbar! Leider gabs, bzw. gibt’s von den Jungs im Moment noch nichts zu kaufen. Beim Recherchieren konnte ich zumindest die Ankündigung einer EP für nächstes Frühjahr rausfinden. Spannende Sache.
Als Beehoover anfingen wars wohl schon gegen 22:30 Uhr. Die beiden (Ingmar Petersen – Gesang, Bass und
Claus-Peter Hamisch – Schlagzeug) gingen vom ersten Ton an ab wie Schmitz‘ Katze. Unglaublich was man aus einer derart spärlichen Instrumentierung für einen brachialen Sound rausholen kann. Ich hatte das aktuelle Album nur einmal vorher zu hören bekommen und war da schon schwer beeindruckt. Live legt das Duo aber noch mal eine Schippe drauf. Und das auch noch im Sitzen!
Die Stücke wurden mit einer Inbrunst und Coolheit rausgehaun, dass es einem automatisch die Kinnlade runterklappte und die Hand zur Faust ballte. Zur Setlist kann ich nichts sagen, da ich mit dem Schaffen Beehoover‘s (mittlerweile 3 Alben und eine EP) nicht vertraut bin. Was sich aber definitiv ändern wird. Das neue Album wurde in Vinylform (schöne Aufmachung übrigens) gleich mitgenommen und bestätigte übers Wochende den positiven Eindruck nochmals. Ein Stück etwa zur Halbzeit des Auftritts mit recht Tribal-artigem Schlagzeugspiel blieb besonders hängen. Sehr lässig.
Leider konnten wir ÖV-bedingt nicht bis zum Schluss bleiben. Schade. War wieder mal ein klasse Abend im Gasi. Ach, wie ich solche Konzerte mag…..
Text + Bilder: Thomas Lang