Dynamo – Zürich
Sonntag, 22. September 2024
Text: Adrian Portmann
Am Sonntagabend steht für viele nicht mehr eine Menge auf dem Programm. Anstatt etwas zu unternehmen, gönnt man sich eher Ruhe und Entspannung, bevor nach einem erholsamen Schlaf die nächste Woche wieder durchstartet. Fast als wollte man sich gegen diese Haltung auflehnen, fand sich gegen Ende letzter Woche eine energiegeladene Menschenmenge im Dynamo ein, um noch einmal heftig abzufeiern. Die Leute hatten einfach Bock auf Sound, Bewegung und jede Menge Heiterkeit. Das Gleiche galt auch für den Hauptact des Abends, die Beatsteaks!
Bereits vor Konzertbeginn herrschte überall eine ausgelassene Stimmung. Einige Besucher:innen plauderten wild durcheinander und andere sangen einfach voller Vorfreude zu den einzelnen Songs mit, welche über die Lautsprecher herumhallten. Als Prodigy-Ravesound abgespielt wurde, war es dann so weit und die Beatsteaks betraten die Bühne, welche anschliessend mit „Jane Became Insane“ loslegten. Das Zentrum des Saals verwandelte sich augenblicklich in ein Meer aus springenden Menschen und alle sangen lautstark mit.
Es folgte eine Aufgedreht-Setlist aus dem umfangreichen Repertoire der letzten 30 Jahre. Dabei schien das Motto zu sein: «Wir brauchen keine Höhen und Tiefen, wir brauchen nur Höhen». Nach einigen Songs zog sich Sänger Arnim kurz in den Hintergrund, während die restliche Band «Frieda und die Bomben» performte. Dabei handelte es sich um eine punkige Cover-Version des Fu Manchu Hits «Hell On Wheels». In der Mitte des Konzerts angekommen, wurde mit dem stimmungsvollen „Hey Du“ zum ersten Mal an diesem Abend das Tempo etwas gedrosselt. Angeführt durch den Rhythmus-Gitarristen wurde zu den ruhigen Klängen geklatscht und gefühlsvoll mitgesungen.
Kurz darauf hiess es wieder zurück zum Alten und gnadenlos wurden die nächsten Powersongs hingeschmettert. Als der Klassiker «Let Me In» ertönte war der Jubel gross und die Lautstärke steigerte sich bei jedem Refrain weiter. Am Ende angekommen war das Publikum begeistert und konnte mit ihrem unaufhörlichen Applaus die sechs Musiker, welche ein riesiges Grinsen aufgesetzt hatten, noch zwei Mal auf die Bühne zurück holen, wobei die Show final mit «Atomic Love» abgeschlossen wurde.