11. März 2016
Mascotte – Zürich
Band: Baroness
Dass die Jungs von Baroness wahnsinnig gute Livemusiker sind, bewiesen sie am 11.März im Mascotte in Zürich erneut. Progressiver Metal, zweistimmiger Schreigesang umspielt von lieblichen, melancholischen Melodien, luden auf eine tiefgründige Achterbahnfahrt der Gefühle ein. Dies bestätigte auch ein Blick in das bunt durchmischte Publikum. Einige Konzertbesucher wippten ihren Kopf zum Takt, andere wiederum schlossen die Augen und versanken in Ekstase, dazu bereit sich von den Klängen und Rhythmen der vier Baronen aus Georgia leiten zu lassen.
Im Fokus des Abends stand das aktuelle Album „Purple“. Ein kunstvolles Artwork, welches von Sänger/Gitarrist John Baizley entworfen wurde, schmückte das Bühnenbild. Songs wie „Shock me“, „Dissapear“, „Morning Star“ und „Chlorine & Wine“ von der aktuellen Scheibe, wurden mit einer lässigen, energiegeladen Souveränität zum Besten gegeben. Für ein wenig Abwechslung sorgten die Songs „March to the Sea“, „Sea Lungs“ und „Green Theme“ aus den Alben „Yellow & Green“.
Obwohl John Baizley für seine laute Stimme bekannt ist, interagierte er zwischen den einzelnen Songs kaum mit dem Publikum. Die Stücke wurden teils durch einen sanften Synthie-Background eingeleitet und ab und zu durch kleine Jams, welche bewiesen, dass die Jungs musikalisch auf der gleichen Wellenlänge agieren. Grosse Gespräche zwischen der Band und der Audienz vermisste somit niemand, denn Baroness zogen auch ohne Worte das ausverkaufte Mascotte in ihren Bann.
Begleitet von lauten Ovationen betraten die Musiker die Bühne erneut, um Ihre Zugabe zum Besten zu geben. Bereits durch die Tatsache, dass sich die Saiten-Schredderer in der kurzen Pause neue Instrumente zur Hand nahmen, liess darauf schliessen, dass jetzt härtere Töne angeschlagen werden. Dies bestätigte auch der Sänger mit den Worten: „How about some old stuff?“ Auf diese Frage reagierte das Publikum mit tosendem Jubel.
Darauf haben die eingefleischten Baroness-Fans gewartet! Mit dem Song „Isak“ aus dem Album „Red“ bretterten tiefe, progressive Klänge aus den Boxen. Zwar wurde der Song beinahe nur halb so schnell gespielt, wie er auf dem Album zu hören ist, jedoch mit der gleichen, intensiven und wuchtigen Energie, wie man es sich von Baroness gewohnt ist.
Das Schlusslicht einer durchaus soliden, jedoch ein wenig fragwürdigen Setlist, machte die Hymne „Take my Bones away“. Eine Hymne, zum Mitbrüllen mit garantiertem Ohrwurm-Faktor.
Setlist [Quelle: setlist.fm]
Kerosene
March to the Sea
Morningstar
Shock Me
Board Up the House
Green Theme
Sea Lungs
Wake Up / Fugue
Chlorine & Wine
The Gnashing
Try to Dissapear
Desperation Burns
Eula
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Isak
Take My Bones Away
Text: Patrick Bottarella