Datum: 14. Oktober 2012
Ort: Z7 – Pratteln
Bands: Arch Enemy / Crucified Barbara / NitroDive / Hackneyed
Nach einer kurzen nach-Sommer-Konzertpause begann mein herbstlicher Einstieg in die Hallen und Clubs der Schweiz sogleich mit einem echten Kracher. Besser gesagt, mit zwei Bands, die es richtig krachen lassen. Zuerst sollten Crucified Barbara in der Gallery spielen. Arch Enemy sollten am selben Sonntagabend das Z7 zum Kochen bringen. Schliesslich wurden dann die beiden Bands zusammengelegt. Crucified Barbara waren Very-Special-Guest von Arch Enemy. Trotz der doch etwas unterschiedlichen Musikrichtungen, hatte ich keine Angst, dass diese nicht zusammen passen würden. Im Gegenteil, mehr Frauen-Power geht ja gar nicht.
Jede der beiden Bands brachte noch ihre Vorband mit. Für Arch Enemy eröffneten, die Band Hackneyed. Die deutsche Death-Metal-Kombo musste sich noch mit einem sehr spärlich besuchten Z7 zufrieden geben. Die Jungs schien das jedoch keines Falls zu stören. Mit durchdröhnender und brachialer Musik verschafften sie sich sofort Respekt und machten das Zuhören zu einem echten Genuss. Ich das fand Konzert echt gut. Schade, dass noch nicht mehr Leute da waren, das hätte der doch etwas sehr laschen Stimmung bestimmt gut getan.
Als zweite war dann Crucified Barbaras Opener dran, NitroDive. Das schwedische Punk-Rock-Trio machte einen soliden Job und erntete dementsprechend auch viel Applaus, jedoch merkte man schon deutlich, dass sie halt nicht unbedingt etwas für Arch-Enemy-Hörer waren. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass sie beim Publikum durchaus Sympathiepunkte sammelten.
Danach stand dann auch schon mein persönliches Highlight des Abends bevor. Crucified Barbara. Die schwedischen Girls sind dafür bekannt, dass sie so richtig loslegen und haargenau wissen wie man rockt. Meine Erwartungen wurden keinesfalls enttäuscht. Mit dem Song „The Crucifer“ wurde die energiegeladene Show eröffnet. Die stimmgewaltige Mia Coldheart bewies eindrucksvoll, dass ihre Stimme nicht nur auf CD grossartig klingt. Die Schwedinnen brachten einige Songs vom neuen Album „The Midnight Chase“ mit. „Rock Me Like The Devil“, „Shut Your Mouth“ und „Kid From The Upperclass“ sind einige Beispiele davon. Mit „Count Me In“ und „Jennyfer“ wurden noch eher langsame Töne angestimmt.
Die Rockröhre und ihre drei blonden Mitmusikerinnen brachten das Z7 richtig ins Wanken. Gerade die männlichen Besucher konnten den Blick kaum von der Bühne wenden. Die Ladies präsentierten ihre Songs mit äusserst viel Leidenschaft und Headbanging. Mit dem Song „Everything We Need“ verabschiedeten und bedankten sich Crucified Barbara vom begeisterten Z7-Publikum. So viel Frauen-Power muss bewundert werden. Sie sehen nicht nur gut aus, nein, sie sind sympathisch, auf dem Boden geblieben und sehr talentiert. Definitiv eines meiner absoluten Konzerthighlights des Jahres.
Mit ganz viel Frowen-Power ging es gleich im Anschluss weiter. Arch Enemy. Holla die Waldfee, wie kann eine solch zierliche Blondine eine solche Stimme besitzen? Das ist mir bis heute ein Rätzel. Angie Gossow stellt mit ihrem brachialen Gegrowle so manchen dürsteten Metalhead in den Schatten. Arch Enemy sind nicht nur wegen ihrer Frontfrau berühmt-berüchtigt. Nein, sie sind auch wegen ihres ausgezeichneten Gitarristen äusserst beliebt. Arch Enemy eröffneten die Show gleich mit einem richtigen Kracher namens „Yesterday Is Dead and Gone“ das Konzert ging es dann etwa so weiter wie es angefangen hat. Düster, brachial, jedoch saugut. Ja, sie haben einen unverkennbaren Stil. Der Gesang von Angela und die äusserst melodiösen Gitarren. Eine super Mischung, wie ich finde. Nach dem absoluten Klassiker „We Will Rise“ holten sie noch zu drei Zugaben aus und liessen schliesslich ein begeistertes, nassgeschwitztes Publikum zurück.
Ein wirklich gelungener Abend. Meine Favoriten waren Crucified Barbara, jedoch liessen auch Arch Enemy keine Wünsche offen. Das war ein Wochenendabschluss wie er besser nicht hätte sein können. Da ist es einem sogar egal wenn das frühe Aufstehen am Montag mindestens genauso brachial wird wie die Stimme von Angela Gossow.
Text + Bilder: Miriam Ritler