7. Februar 2017
Volkshaus Zürich
Band: Apocalyptica
Das Volkshaus in Zürich zeigte sich heute Abend mal in einem anderen Kleid – mit Bestuhlung, im Parterre, plus die sowieso vorhandenen Sitzplätze auf dem Balkon. Das Konzert aus gutem Grunde komplett ausverkauft. Die Besucher, Fans von Metal, Metallica, Apocalyptica selbst oder Klassik, welche sich diesen speziellen Abend und die Show nicht entgehen lassen wollten.
Apocalyptica bringen zwei absolut verschiedene und entgegengesetzte Musikstile und Welten zusammen – Metal meets Classic. Hier wird der Metal Fan zum Klassik Liebhaber und der Klassik Fan zum Headbanger.
Kurz vor 20 Uhr läutete das Volkshaus den Start des Abends ein, wie ansonsten bekannt von Theatern oder Musicals. Pünktlich erlosch das Licht, das ganze Publikum sitzend und auf die Bühne traten vier Cellisten – Apocalyptica. Die vier Finnen beschlossen vor über 20 Jahren, die Songs ihrer Lieblingsband Metallica auf dem klassischen Musikinstrument Violoncello zu spielen und dies war der Start dieser speziellen Darbietung und Karriere. Später und auf weiteren Alben coverten sie ausserdem unter anderem Songs von Slayer, Sepultura, Faith No More oder Rammstein. Zum 20. Geburtstag ihres damaligen Debüt Albums „Plays Metallica By Four Cellos“ entschieden sich Apocalyptica dies mit einem neu aufgenommenen Album mit gleichnamigen Titel und Songs zu feiern. Nicht nur mit dem neuen Album sondern auch mit einer dazugehörigen und auf gleichen Namen lautenden Tour – welche heute Abend in Zürich Halt machte.
„Enter Sandman“ ertönt, gespielt auf nur den vier Cellos. Im ersten Teil des Konzertes spielen Apocalyptica das komplette erste und neu aufgenommene ihrer Alben „Plays Metallica by Four Cellos“ durch, mit Songs wie „Master Of Puppets“, „Harvester Of Sorrow“ oder „Welcome Home“. Es ist absolut faszinierend den vier Finnen zu zuschauen und zu zuhören und atemberaubend, genial und schier unglaublich was sie mit und auf ihren vier Cellos alles darbieten. Wann sieht man schon einen Cellisten Headbangen oder Haare schwingend Cello spielen. Hammermässig auch die Gitarren-Solos, welche auf dem Instrument 1 zu 1 nachgespielt werden. Eine absolut einzigartige Show! Apocalyptica versehen besonders die Solos auch mit Effekten, welche dem Cello fast einen E-Gitarren Sound gib. Ein Cello mit Wah-Wah Effekt – Spitzenklasse.
Nach dem ersten Teil der Show nach gut einer Stunde, gibt es eine 20-minütige Pause. Auf der Bühne wird ein Drum-Set aufgebaut. Apocalypica kommen zurück auf die Bühne und legen mit „Fade To Black“ los. Der Drummer begleitet Apocalyptica während dem ganze zweiten Teil der Show. Die Finnen fordern die Zuschauer auf doch mitzusingen wer die Lyrics kennt und dass auch aufgestanden werden darf – sei es doch immer noch eine Rock-Show. Der zweite Teil ist somit etwas belebter, die Light-Show etwas explosiver, der begeisterte und tosende Applaus vom ersten Teil jedoch bleibt und auch zum Schluss werden die vier Finnen gebührend gefeiert. Mit „Nothing Else Matters“ und „One“ beenden Apocalyptica ihr absolut geniales wunderbares Konzert.
Wir dürfen hoffen, dass uns Apocalyptica bald mal wieder mit einem Auftritt in der Schweiz beehren und wer die vier Finnen bis dahin noch nicht live gesehen und erlebt hat, der sollte sich den nächsten Auftritt nicht entgehen lassen.
Setlist: (Quelle: setlist.fm)
1. Enter Sandman
2. Master Of Puppets
3. Harvester Of Sorrow
4. The Unforgiven
5. Sad But True
6. Creeping Death
7. Wherever I May Roam
8. Welcome Home (Sanitarium)
Pause
9. Fade To Black
10. For Whom The Bell Tolls
11. Fight Fire With Fire
12. Until It Sleeps
13. Orion
14. Escape
15. Battery
16. Seek & Destroy
Zugaben
17. Nothing Else Matters
18. One
Text: Madeleine Fuhrer
Bilder: Kathrin Hirzel