Alter Bridge + Halestorm + Mammoth WVH
The Hall – Dübendorf
Mittwoch, 23. November 2022
Text: Madeleine Fuhrer / Bilder: Rey Schulthess
Mammoth WVH spielten das erste Mal in der Schweiz. Das Soloprojekt von Eddie Van Halen Sohns, Wolfang Van Halen, musste sich trotz der grossen Fussstapfen im Stammbaum keineswegs verstecken. Mit Gitarren unterlegte Rockmusik, welche Mammoth WVH an Zuhörer:in und Zuschauer:in brachten. Die warme Klangfarbe von Van Halens Stimme legte sich wunderbar zwischen die Riffs. Auch der Mammoth WVH-Drummer Garrett Whitlock spielte zuvor bei Tremonti mit. Was die, wie Wolfgang Van Halen selbst sagte, familiäre Verbindung ergab, wie auf dieser Tour. Eine starke Performance legten Mammoth WVH auf jeden Fall hin.
Deutlich energischer wurde es mit Halestorm. Rock’n’Roll und Emotion pur. Mit dem Song «The Steeple» vom neuen Album «Back From The Dead» ging’s los und ab. Die grandiose Rockröhre von Frontfrau Lizzy Hale hinterliess staunende und begeisterte Gesichter. Gitarre spielend und schreiend gab Lizzy alles. Auch die leisen Töne hatte sie dabei, wie bei «A Familiar Taste Of Poison». Fingerakrobatik quer über die Saiten, in dem ein oder anderen Jam am Schluss der Stücke, liessen sich Lizzy und Gitarrist Joe Hottinger nicht nehmen. Expressionistisch spielend zeigte sich auch Lizzys jüngerer Bruder Arejay Hale am Schlagzeug. Ein Spass war es ihm zuzusehen, besonders beim Solo. Wahre Grösse zeigte er am Schluss dessen mit seinen übergrossen Drumsticks. Viel Spielfreude gab es mit und bei Halestorm. Die Set-Liste war bunt gemischt aus diversen Alben. Ob mit «Black Vultures», «Love Bites (So Do I)» oder «Amen» räumten Halestorm durchs Band grosse Applausstürme ab. Den Abschluss machte «I Miss The Misery», bevor sich Halestorm dankend von der Bühne begaben.
Dann nahmen Scott Philipps (Schlagzeug), Mark Tremonti (Gitarre und Gesang), Brian Marshall (Bass) und Myles Kennedy (Gesang und Gitarre) die The Hall-Bühne für sich ein. Alter Bridge lieferten wie gewohnt und gekonnt ein Auftritt der Königsklasse ab. Die Setlist war ein herrlicher Mix aus den zahlreichen Alben der Gruppe. Klassiker wie «Metalingus», «Isolation», «Rise Today» oder die wunderschöne Ballade «Blackbird» waren Stammprogramm. Eine kurze, sanfte Einlage gab es mit «In Loving Memory», mit Mark Tremonti an der Akustikgitarre. Bei «Metalingus» ging im Break die ganze Stehplatzmenge in die Knie, um dann auf Kommando aufzuspringen. Zu Beginn ernteten Alter Bridge tosenden Willkommensapplaus, worauf sich Frontmann Myles Kennedy mit warmen Worten bedankte.
Alter Bridge kamen ohne viel Schnickschnack aus, eine bewährte Lichtshow untermalte die Performance, hinten hängte das Titelbild des neuen Albums «Pawns & Kings». Teilweise musste Myles nur einen Akkord auf der Gitarre anstimmen und das Publikum jubelte los, da der Song bereits erkannt wurde. Es gab keine grossen Überraschungen während der Show, doch sind Alter Bridge einfach wunderbar anzusehen und anzuhören. Spielfreude und Energie waren genauso Teil des Ganzen, wie die sympathische Auftrittsweise aller vier Bandmitglieder. Es war eindeutig eine beidseitige Freude, Alter Bridge live in der Schweiz zu erleben. Diesen Rockklassiker kann man sich immer ansehen.
Setlist [Quelle: Setlist.fm]
1. Silver Tongue
2. Addicted to Pain
3. Ghost of Days Gone By
4. Sin After Sin
5. Before Tomorrow Comes
6. Broken Wings
7. Wouldn’t You Rather
8. Isolation
10. Burn It Down
11. Pawns & Kings
12. In Loving Memory (Acoustic)
13. Metalingus
14. Blackbird
15. Rise Today
Zugaben:
16. Cry of Achilles
17. Open Your Eyes