Irascible Music / VÖ: 16. September 2022 / Garage Rock
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Text: David Spring
Die beste Musik gibt idealerweise etwas vom Innenleben der beteiligten Musiker:innen preis. Frisch von der Leber erzählende Songtexte finden Resonanz und wenn die Musik ordentlich Emotionen auslöst, kann nicht viel schiefgehen. Diesen Ansatz haben die Garage-Rockerinnen von Batbait aus Zürich auf ihrem Debütalbum „Dirty Clothes“ verfolgt, denn die Platte ist so nahbar und einfühlsam, wie man es sich nur wünschen kann.
Batbait spielen gemütlichen Garage Rock gepaart mit der Rauheit des Punks. Wunderschön schrammelig und eigenwillig, meistens aber eingängig und wohlbekömmlich. Die Texte besingen die Banalitäten des Lebens sowie den Willen, aus dem täglichen Trott auszubrechen und sich den eigenen Gedanken, Ängsten und Sorgen zu stellen. Mutig, lautstark und euphorisch rufen die vier Musikerinnen dazu auf, uns von den Unsicherheiten des Alltags zu befreien.
Die Songs sind so abwechslungsreich wie das Leben. Die grossartige Vorabsingle „Talk“ überzeugt durch einen treibenden, monotonen Beat und eigenwillige Songstrukturen. Der wilde Opener „Concrete“ beklagt die graue Mondänität des Lebens in der Grossstadt, das rockende „Outside“ ergründet die Diskrepanz zwischen der Selbstdarstellung und Wahrnehmung anderer. „Shitlife“ ist ein überraschend fröhlicher Schrammel-Punksong, „Sinking In“ hingegen zeigt Batbait bluesig und introspektiv, melancholisch und nachdenklich.
Trotz dieser vielfältigen Einflüsse wirkt das Album wie aus einem Guss. Der vorzügliche Gesang hält den roten Faden während den 40 Minuten Spielzeit gekonnt in der Hand. Sei es mystisch und düster wie auf „What You Want“ oder locker-flockig wie auf „Babysteps“, die Vocals holen immer wieder ab. Die Songs sind nie überladen und haben stets Platz zum Atmen, die vier Damen verstehen es, Repetitionen und bewusste Eintönigkeit effektiv zu nutzen, um die Ecken und Kanten der Songs umso besser ins Licht zu rücken.
Dass Batbait bereits jetzt zu einer der aufregendsten neuen Bands der Schweizer Rockszene gehören, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Live überzeugen die Vier schon lange auf sämtlichen Bühnen des Landes. Mit „Dirty Clothes“ festigt die Band ihren Stand als äusserst talentierte Rockband, von der wir noch viel Grosses erwarten dürfen, auch auf Platte. Spätestens die erhabene, titelgebende Rockhymne, mit der das Album zu Ende geht, lässt daran keine Zweifel bestehen. Batbait sind da, um ganz vorne den Ton anzugeben.