Band: Bala
Album: Maleza
Genre: Stoner Rock / Grunge
Label: Century Media Records
VÖ: 14. May 2021
Webseite: somosbala.com
Ein Schrei, ein gnadenloses Nackenbrecherriff und ab geht die Luzie. Ohne Rücksicht auf Verluste legt das galizische Duo Bala mit ihrem dritten Album „Maleza“ los. So heftig, dass man erst mal leer schlucken muss. Irgendwo zwischen Grunge, Hardcore und Stoner angesiedelt, fast ausschliesslich in Spanisch gesungen, unglaublich aggressiv und enorm eingängig überzeugen die beiden Damen von der ersten Sekunde an.
Der Opener „Agitar“ lässt mich nach knapp zwei Minuten sprachlos dastehen: Intensität, Emotion und Härte des Songs schlagen ein wie eine Bombe. Überraschend der fette Sound, den Bala zu zweit hervorzaubern. Das Schlagzeug von Drummerin Violeta Mosquera wie eine Dampfwalze, treibend und unaufhaltsam, dazu die ultra-fuzzige Gitarre von Anxela Baltar, fertig ist das Brett. „Hoy No“ ist etwas langsamer, dafür umso heavier. Das Stück bewegt sich Richtung Grunge und Liebhaber*innen von Nirvana könnte der Chor gegen Ende bekannt vorkommen.
Bala machen keine halben Sachen. „X“ wartet mit ein paar Zeilen in Englisch auf und ist mit unter zwei Minuten Spielzeit der rasanteste Song des Albums. „Mi Orden“ ist schleppend und heavy. Das Album überzeugt dadurch, dass Bala stets gekonnt Elemente aus Punk und Hardcore, sowie etwas Stoner und Doom in ihren Sound mischen. Wenn sie den Fuss, wie zum Beispiel bei „Quieres Entrar“, mal vom Gaspedal nehmen, wird die Schwere ins Unendliche gesteigert. Darauf folgt, fast wie als Verschnaufpause, wieder ein straighter Rocker („Rituals“).
Allzu viel Abwechslung braucht man nicht zu erwarten, denn in den 25 Minuten Laufzeit des Albums besteht kein Platz für Füllmaterial. Bala rocken gnadenlos durch. Mehr als die fetten Riffs, wütenden Stimmen und schiere Soundwand braucht es nicht. Zudem teilen sich die beiden Musikerinnen in den meisten Songs den Gesang, was den Stücken nochmals extra Dynamik verleiht.
Viel zu schnell ist Schluss. Mit „Una Selva“ verabschieden sich Bala stampfend und keifend. Der doomige Stoner-Track ist vernichtend, vor allem, wenn das schleppende Riff gegen Ende immer langsamer wird, bis alles auseinanderbricht. „Maleza“ ist ein weiterer, erfolgreicher Beweis dafür, wie grandios und faszinierend die südeuropäische Rockszene ist. Ich hoffe schwer, dass sich Bala bald in unsere Breitengrade begeben werden. Hasta pronto!
Tracklist:
1. Agitar
2. Hoy No
3. X
4. Mi Orden
5. Cien Obstáculos
6. Quieres Entrar
7. Rituais
8. Bessie
9. Una Selva
Bandmitglieder:
Anxela Baltar – Gesang und Gitarre
Violeta Mosquera – Gesang und Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: David Spring