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Bad Cop Bad Cop – Lighten Up

20/09/25
von David Spring

BadCopBadCop-LightenUp

Fat Wreck Chords / VÖ: 19. September 2025 / Punk
badcopbadcopmusic.com

Text: David Spring

Machen wir uns nichts vor, wirklich viele angenehme News erreichen uns derzeit nicht aus den USA. Doch so beängstigend und unwirklich die Situation da auch zu sein scheint, gelegentlich dringt doch auch etwas Licht durch die Dunkelheit. Zum Beispiel, wenn die fantastischen Bad Cop Bad Cop ein neues Album am Start haben. Passend zur unzufriedenstellenden Gesamtsituation heisst das Teil «Lighten Up» und ja, die Ladies aus Kalifornien haben es immer noch drauf.

«All Together Now» eröffnet das Album rasant und im ganz klassischen BCBC-Stil. Keine Umwege, kein Herantasten, einfach volle Pulle nach vorne, so wie es die Band seit Jahren erstklassig beherrscht. Der treibende Opener leitet den Rest der Platte perfekt ein und zeigt, dass die Energie der Band ungebrochen ist. Du weisst: Wo Bad Cop Bad Cop draufsteht, ist melodiöser, hochenergetischer und eingängiger Punkrock drin, der keine Gefangenen macht.

Das Tempo bleibt hoch. Auf dem rasanten (und hervorragend betitelten) «Strugglinh» übernimmt Bassistin Linh Le den Leadgesang und liefert eine ihrer gewohnt kompromisslosen Nummern ab. Ihre Stimme bringt eine andere Energie ins Spiel, kantiger, aggressiver, aber immer hochmelodisch und auf den Punkt. Linhs zweiter Track wiederum birgt eine grössere Überraschung, liebäugelt «See Me Now» doch auf einmal stark mit Country. Diese beiden Songs gehören zu den spannendsten Momenten der Platte, weil sie einerseits an das Erfolgsrezept der Band anknüpfen, andererseits aber auch zeigen, wie abwechslungsreich die Band inzwischen agiert. Das Album ist zudem das erste mit Alex Windsor, die Gründungsmitglied Jennie Cotterill an der Lead-Gitarre ersetzt. Spätestens auf «I4NI» zeigt sie, wie viel sie zum neuen Sound beiträgt, wartet der geniale Vollgas-Punksong doch mit einem wundervoll abgedrehten Gitarrensolo auf, wie es bei Bad Cop Bad Cop noch nie zu hören war.

Stillstand gibt es nicht bei Bad Cop Bad Cop, und so werden immer neue Soundgrenzen ausgelotet. «Los Ventanas» zum Beispiel überrascht mit einem jazzigen Intro, während «Note To Self» gar Dub-Elemente in den Strophen einbaut. Es ist beeindruckend, wie überzeugend die Vier in der Lage sind, ihren melodischen Punk mit anderen Einflüssen anzureichern, ohne dabei an Durchschlagskraft zu verlieren. Besonders erwähnenswert ist auch «Dead Friends», das wohl emotionalste und persönlichste Stück des Albums. Hier lässt Sängerin/Gitarristin Stacey Dee tief in ihre Gefühlswelt blicken, denn der Song setzt sich intensiv mit Verlust und Vergänglichkeit auseinander und zeigt gleichzeitig, dass die Band auch inhaltlich noch eine Schippe draufgelegt hat. Am Ende der Platte steht mit «Johnny Appleseed» ein Cover der Joe-Strummer-and-the-Mescaleros-Nummer, das dem Album einen unerwartet stimmigen Ausklang verpasst.

Unterm Strich beweisen Bad Cop Bad Cop mit «Lighten Up», dass sie 2025 stärker denn je sind. Die Mischung aus schnellem, eingängigem Punkrock, der perfekt ins Umfeld von Fat Wreck Chords passt, und neuen, spannenden Einflüssen macht die Platte abwechslungsreicher, aber gleichzeitig auch zugänglicher. Die Band klingt frischer, offener und inhaltlich ehrlicher, als man es je von ihr gehört hat. «Lighten Up» ist nicht nur ein grossartiges neues Album, sondern der erneute Beweis, dass Bad Cop Bad Cop zu den besten ihres Fachs gehören. Schön, dass es sie gibt, schön, sind sie zurück!

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: Bad Cop Bad Cop, David Spring, Lighten Up, Punk
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