Peaceville Records / VÖ:30. September 2022 / Death Metal
Facebook
Text: Pink
Die Death Metaller des morbiden Geschmacks kehren nach sieben Jahren zurück, um sich mit „Morbidity Triumphant“ nahtlos in ihre stinkend-faulige Diskographie einzureihen. Von Flexibilität in Form stilistischer Weiterentwicklung wollen Autopsy nichts wissen. Nun, die einen nennen es Stagnation, ich nenne es Dienst am Fan.
Bei Autopsy weiss man schliesslich seit jeher, was man bekommt. Enttäuscht wurde man über die ganzen Jahre von Chris Leifert und seine Mannen nie. Der Erkennungswert ist gross und ihnen die treue Fanbase gewiss. Das muss man erst einmal schaffen. „Never Change A Winning Team“, so oder ähnlich könnte man es ausdrücken.
„Morbidity Triumphant“ glänzt weder durch eine fette Produktion noch durch Bedienerfreundlichkeit. Autopsy lassen es ganz schön rumpeln im Gebälk. Hier ist nix mit triggern und dem ganzen neumodischen Mist, was das einundzwanzigste Jahrhundert alles so an Krückstöcken hergibt. Egal, wenn das Schlagzeug da auch Mal neben der Spur trommelt, die Gitarren nicht immer hundertprozentig tight rüberkommen oder die Stimme abbricht. Genau das ist es, was die Scheibe ausmacht. Dieses rohe, organische, lebendige. Nicht das klinisch-wegeditierte, weichgespülte Zeugs, was uns heutzutage allzu oft als Metal verkauft werden will.
Auf „Morbidity Triumphant“ gibt’s nicht nur gehörig auf die Nuss. Oft werden auch doomige Klänge und ganz Schiefe Töne angeschlagen, was die „Sickness“ des Albums nur noch mehr betont. Die Platte macht morbiden Spass, auch wenn man sich diesen mit Dauerhören hart erarbeiten muss. Für den Berufs-Death-Metal-Fan gehört „Morbidity Triumphant“ ohne Frage neben all die anderen Autopsy-Platten miteingereiht.