Name: David Spring
Tätigkeit bei ARTNOIR: Redakteur
Dabei seit: September 2019
Seit September 2019 bin ich bei ARTNOIR dabei, entsprechend voller Vorfreude auf haufenweise Konzerte war ich für das Jahr 2020. Es ging gut los, denn bereits am zweiten Januar stand der erste Auftritt des Jahres an. Die Dreadnoughts spielten einen durchgedrehten, bierseligen Gig im Werk 21. Danach folgten italienischer Hardcore im Ebrietas mit Gezora, grandioser Politpunk von Anti-Flag im Dynamo und fetter Metalcore von While She Sleeps im Kofmehl. Ob klein und unbekannt wie Alchemists aus Lausanne, oder altbewährt und solide wie bei den Grandmastern des Space Rocks von Monster Magnet, das Jahr begann laut, wild und voller Musik.
Und dann wurde alles anders. Aus allen Ecken der Welt erklang das Thema Coronavirus. Spätestens als im März sowohl Radio Havanna wie auch Bad Cop/Bad Cop ihre Gigs kurzfristig verlegen mussten, wurde mir bewusst, dass hier etwas Grösseres, Ernstzunehmendes auf uns zukam. 2020 sollte definitiv nicht wie andere Jahre werden. Und nun, zum Ende des Jahres hin, ist klar, dass uns der Virus immer noch voll in seinem Griff hat.
Aber trotz allem durfte ich 2020 unglaublich viel neue Musik kennenlernen. Viele Bands haben dieses Jahr neue Alben veröffentlicht und sich nicht selten Neues ausgedacht, um die konzertlose Zeit zu überbrücken. Streaming-Konzerte gehören bereits zum Alltag, viele Gruppen haben Akustik- oder Live-Aufnahmen veröffentlicht. Manch eine Band hat gar sämtliche Veröffentlichungspläne über den Haufen geworfen und kurzerhand etwas ganz anders aufgenommen als geplant. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.
Und genau darum gehe ich trotz allem hoffnungsvoll in das neue Jahr. Auch wenn normale Konzerte, wie wir sie kennen und lieben, noch in weiter und unsicherer Ferne liegen, die Musik wird uns nicht ausgehen, Rock’n’Roll ist nach wie vor nicht tot. Ich hoffe inständig, dass sich die Regierungen dieser Welt bewusst sind, wie viel von der Kulturbranche abhängig ist und wie sehr diese leiden musste. Ohne Hilfe von oben wird die Kulturlandschaft nach Corona nicht dieselbe sein, umso wichtiger ist es, dass wir alle die Bands und Künstler, die uns am Herzen liegen, direkt unterstützen.
Ich glaube, wir können es schaffen. Musikliebhaber*innen, Kulturschaffende und Musiker*innen sind von Natur aus unkaputtbar. 2021 wird nicht einfach, aber solange wir die Leidenschaft nicht verlieren, wird uns auch dieses Jahr wieder mit fantastischer Musik, tollen Erlebnissen und Erinnerungen belohnen, davon bin ich überzeugt. Bleiben wir positiv, ganz ist die Welt noch nicht untergegangen.