Band: Archive
Album: Axiom
Genre: Art-Rock / Electro / Trip-Hop
Label/Vertrieb: Dangervisit/PIAS
Veröffentlichung: 30. Mai 2014
Website: archiveofficial.com
Geschrieben von: Daniel Baratte
Ein Axiom ist ein Grundsatz einer Theorie, einer Wissenschaft oder eines axiomatischen Systems, der innerhalb dieses Systems nicht begründet oder deduktiv abgeleitet wird.
Zuerst einmal ein herzliches Dankeschön an Wikipedia für diese Erklärung, was denn ein Axiom ist.
Für die Leser, denen es wichtig ist mehr über das „Axiom“ zu erfahren, sei das Studium auf Wikipedia gerne empfohlen. Allen anderen, denen diese Erklärung vorerst egal ist, mich eingeschlossen, dürfen gerne beim vorliegenden Artikel verbleiben.
Wer Archive kennt weiss sicherlich, was ihn beim Anhören eines neuen Releases der Engländer bevorsteht, also muss das Bevorstehende gewissermassen nicht begründet sein, da vorausgesetzt. „Axiom“ heisst das mittlerweile zwölfte Release der Engländer und liegt seit 30. Mai 2014 zum geldgebundenen Erwerb den Interessierten vor.
Mit „Distorted Angel“ beginnend, ein gesangslastiger und sehr emotionaler Anfangssong, lässt sich erahnen, wie die Stimmung von Archives neuestem Album sein wird. Da Musik durchaus ein Emotionsverstärker sein kann, sei hier gewarnt mit bereits vorhandenem traurig beeinflussten Nervenkostüm an das Album heranzugehen, denn zur Erheiterung wird der Intro-Song keinesfalls beitragen. Dem Songtext keine grosse Beachtung schenkend, vermag er den Zuhörer in einen nachdenklichen Zustand versetzen, der durchaus Neugierde wecken kann, was weiter auf emotionaler Ebene geschehen wird.
Das hochfrequente Summen des zweiten Songs und Namensgeber des Albums, wird alsbald mit Glockengeläute untermalt und versetzt einem in einen fast meditativen Zustand, der nach rund fünf Minuten Eingangssequenz in einen weiteren, leider eher höhepunktslosen zweiten Teil führt, der nochmals fünf Minuten andauert. Auch mit Song Nummer drei, wird das Konzept bedingungslos weitergeführt und mit zugegebenermassen überraschungsfreier Erwartungshaltung, stellt man zwar eine Intensivierung des Songmaterials fest, doch die nach kollektiven Gejammers anmutende Stimmung bleibt.
Wer „Axiom“ auf einem handelsüblichen Laptop mit eingebauten Lautsprechern hören möchte, dem kann Enttäuschung prophezeit werden, denn die Feinheiten der Songs werden auf Grund des lausigen Frequenzverhaltens dieser Lautsprecher, schlichtweg untergehen und somit werden elementare Effekte verloren gehen. Deshalb sind Kopfhörer und ein bedingungsloses konzentriertes Zuhören unbedingt empfohlen. Erst dann wird sich die Grundstimmung des Album entfalten können und den Hörer in eine durchaus spannende Klangwelt führen. Melancholie ist wohl der am zutreffendste Begriff um das neueste Werk von Archive zu beschreiben.
Fazit: „Axiom“ ein paar Mal angehört, weggelegt wieder angehört und leider feststellen müssen, dass sich immer noch nicht die erhoffte Begeisterung entwickelt. Manchmal ergibt es sich, dass man einem Album Zeit geben muss und es viel später ganz anders, ja vielleicht sogar überaus besser wirkt. Wie viel Zeit ich Archives „Axiom“ geben muss weiss ich nicht, aber ich fürchte, das könnte sich hinziehen.
Tracklist:
1. Distorted Angels
2. Axiom
3. Baptism
4. Transmission Data Terminate
5. The Noise Of Flames Crashing
6. Shiver
7. Axiom (Reprise)
Bandmitglieder:
Pollard Berrier – Gesang, Gitarre
Maria Q – Gesang
Holly Martin – Gesang
Rosko John – Gesang
Danny Griffiths – E-Gitarre, Bass, Keyboard
Steve Harris – Gitarre
Steve Davis – Bass
Jonathan Noyce – Bass
Smiley – Schlagzeug
Gründung:
1994