Marshall Records / VÖ: 19. August 2022 / Alternative Rock, Metal
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Text: David Spring
Mitten in einer weltweiten Pandemie eine Band zu gründen, braucht einiges an Mut und vielleicht etwas Wahnsinn. Mit viel Potential im Raum haben die Musizierenden schnell gemerkt, dass was Besonderes entsteht. Auf jeden Fall fühlt sich die britische Alternative Rock-Gruppe Aniimalia auf ihrer Debüt-EP „Pressure Points“ so an.
Los geht es mit einem Knall. Der Opener „Alien“ bricht mit der Tür ins Haus hinein, ein knackiges Riff, ein heftiger Beat und die grossartige Stimme von Sängerin Kira Beckett, die in der ruhigeren Strophe sämtlichen Raum einnimmt. Der Sound von Aniimalia ist fett und modern, sie verstehen das Spiel mit den Höhen und Tiefen hervorragend. Die Gitarren drücken mächtig ab, der Bass und das Schlagzeug treiben die Songs an, Hooks und Melodien laden zum Mitsingen ein.
„Silver Linings“ nimmt das Tempo raus, groovt dafür umso mehr. Der Song bricht gegen Ende in einen Industrial-Metal-Part aus, der keinen Stein auf dem anderen lässt. Man glaubt kaum, dass es sich bei Aniimalia um eine neue Band handelt, so professionell und abwechslungsreich sind die Songs geschrieben. Der einzige Schwachpunkt, wenn man so will, ist, dass jeder Song der Formel „lautes Intro, ruhige Strophe, lauter Refrain, usw.“ folgt. „False Enemy“ zum Beispiel beginnt furios und rabiat, nur um dann in der Strophe wieder ruhig und zurückhaltend auf den erneut explosiven Refrain hinzuarbeiten.
Natürlich muss man Altbewährtes nicht immer komplett umstossen, wenn es funktioniert. „D.O.A.“ ist ein starker Rocktrack, der erneut die vielfältige Stimme von Kira Beckett in den Fokus stellt. Und das abschliessende „Haywire“ ist ein dermassen eingängiger und cooler Song, mit einem fantastischen Basslauf und grossartigem Drive, dass man gar nicht umhin kommt, nach den 17 Minuten Laufzeit von Aniimalia überzeugt zu sein. Ich bin gespannt, was wir von dieser lautstarken Gruppe in Zukunft noch erwarten dürfen, der Auftakt ist ihnen mehr als gelungen.