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Band: Alice In Chains
Album: Black Gives Way To Blue
Label/Vertrieb: Virgin / EMI
Veröffentlichung: 25. September 2009
Website: www.aliceinchains.com
Geschrieben von: Nicole
Schon lange wurde angekündigt, dass die legendären Alice In Chains sich wieder zusammen gefunden haben und ein neues Album in Arbeit sei. Dies machte natürlich erst mal stutzig, nachdem die Band mit dem Tod ihres Sängers im 2002, Layne Staley, eigentlich ein Ende gefunden hatte. Und vor allem, weil der Ersatz des Sängers für jede Band normalerweise das Aus bedeutet und noch dazu bei Alice In Chains, die durch einen sehr markanten Gesang geprägt sind, sollte dies keine machbare Aufgabe darstellen. Die Tatsache, dass das Markenzeichen der Band, der eigenwillige zweistimmige Gesang von Layne Staley und dem Gitarristen, Jerry Cantrell war, kommt der Wiederauferstehung aber sicherlich zu Gute. Und ja, „Black Gives Way To Blue“ klingt tatsächlich wie Alice In Chains und sollte jeden Zweifler eines besseren belehren.
Von den einstigen Gründungsmitgliedern aus 1987 ist, nebst Gitarrist Jerry Cantrell, noch der Schlagzeuger Sean Kinney mit dabei. Und Bassist Mike Inez, ehemals Ozzy Osbourne, tauschte 1993 bereits den Platz mit Mike Starr und ist seitdem weiterhin mit von der Partie. Nachdem also Alice In Chains für lange Zeit begraben waren, folgte im 2005 ein erster Live-Auftritt zu Gunsten einer Wohltätigkeitsshow für die Tsunami-Opfer, wonach sich ein nächster Schritt nach dem anderen ergab. Soviel zur Geschichte.
„Black Gives Way To Blue“ startet mit dem Lied „All Secrets Known“ und die ersten Textzeilen:
„Hope… a new beginning.
Time… time to start living, like just before we died.
There’s no going back to the place we started from …“
lassen keinen Zweifel daran, dass mit diesem Album die Geschichte von Alice In Chains weitergehen soll.
Die Gitarren-Riffs sind noch immer gewohnt schräg und verzerrt und der neue Sänger, William DuVall, kann sich zusammen mit Jerry Cantrell hören lassen. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, wenn das erste Stück „All Secrets Known“ ertönt. „Will hat nie versucht, eine Art Karaoke-Version der Vergangenheit abzuliefern, das spricht sehr für ihn”, sagt Kinney in einem Interview. Und genauso fühlt es sich an, wenn man sich dieses neue Studioalbum, das erste seit über zehn Jahren, zu Gemüte führt. Ein melancholisches Gefühl der Vergangenheit macht sich breit, Aufbruch und Aufarbeitung der traurigen Geschichte von Alice In Chains in einem.
Sehr viel Emotionen spielen also mit auf diesem Werk und das tut dem Album gut. Durchwegs ruhig und gefühlvoll folgt ein wundervoller Song nach dem anderen. Mit „A Looking In View“ wird es zwar kurz etwas harter und aggressiver doch Titel wie „When The Sun Rose Again“ oder „Lessons Learned“ bringen Alice In Chains typische Melodien, gepaart mit einfühlsamen Texten zusammen, die einfach nur fantastisch sind.
Mein absolutes Lieblings-Lied nach den ersten mal reinhören ist das letzte Stück „Black Gives Way To Blue“. Darauf spielt sogar, man höre und staune, Elton John! das Piano als Gastmusiker. Hört sich irgendwie seltsam an, passt aber und macht wahrscheinlich genau das Tüpfelchen auf dem „i“ aus für diese Ballade, die übrigens Layne Staley gewidmet ist. Eine wunderbare Komposition deren einziger Nachteil ist, dass sie bereits nach 3:03 Minuten zu Ende ist. Und somit kommt das Ende dieses Albums wirklich sehr abrupt und lässt mich etwas ungläubig zurück, denn da möchte ich mehr. Es fühlt sich in etwa gleich an, wie wenn man einen tollen, spannenden Film sieht und der einfach mit einem offenen Schluss aufhört, das geht eigentlich gar nicht. Also bitte, weiter so, ein gelungenes Comeback.
Tracklist:
1. All Secrets Known
2. Check My Brain
3. Last Of My Kind
4. Your Decision
5. A Looking In View
6. When The Sun Rose Again
7. Acid Bubble
8. Lessons Learned
9. Take Her Out
10. Private Hell
11. Black Gives Way To Blue
Bandmitglieder:
Jerry Cantrell (guitar/vocals)
Sean Kinney (drums)
William DuVall (guitar/vocals)
Mike Inez (bass)
Gründungsjahr:
1987
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