Band: Sooma
Album: It’s All About To Change
Genre: Grunge / Punk
Label: Radicalis
VÖ: 14. Februar 2020
Webseite: soomaband.com
Anti-Romantik-Pläne für Valentinstag gesucht? Das Zürcher Trio Sooma feiert die Veröffentlichung ihres Albums „Its All About To Change“ im Bogen F. Da kommt garantiert keine Kuschelstimmung auf. Das Album ist durchzogen von einer düsteren Energie, ausgedrückt durch Tempo, metallische Soundeffekte, und treibende Melodien. Repetitive Muster und eine schicke Prise Noise gelten als Charaktereigenschaft des Albums, die zehn Songs mit einer Durchschnittslänge von drei Minuten können unangezweifelt als zusammengehörend erkannt werden.
Ein grosser Wiedererkennungseffekt auch der Gesang: In den Hintergrund gerückt, konstant angezerrt und mehr ein Sprechgesang als melodiöser Singsang, scheint er als viertes Instrument eingesetzt worden zu sein, anstatt eine sinnstiftende Rolle in den Songs zu spielen. Das bedeutet aber leider auch, dass die Texte nur minimal verständlich sind. Da Sooma jedoch ohnehin nicht gerade Tracks präsentieren, die zum heiteren Singalong ermuntern, ist das vielleicht eher nebensächlich. Wobei, irgendwie würde es mich schon noch reizen zu erfahren, worum es in einem Stück mit Titel „Pingus Nightmare“ geht.
Die ersten zwei Tracks wurden bereits veröffentlicht: Zuerst kam „Alive“, Ende November folgte dann die Single „Break It“ mit zugehörigem Videoclip. Dieser bläst alle Zweifel, ob man denn zu diesem Neunvierteltakt auch Tanzen kann, gleich nach Weitweitweg: Das beinahe minimalistisch gehaltene Video zeigt, wie die Energie der Musik durch koordinierte Muskelbewegungen, die gleichwohl bis zur kleinsten Kontraktion geplant als auch absolut spontan und intuitiv anmuten, in einer wilden Choreographie Ausdruck findet. Einfach gestaltet und doch unglaublich fesselnd, auf eine fast unangenehm und irgendwie obszöne Art und Weise. Also ja, empfehlenswert.
Verglichen mit früheren Songs des Trios ist das Zeug auf „It’s All About To Change“ sehr viel härter, kälter und ungezähmter. Und erinnert noch mehr an Metz. Für die Sooma übrigens eröffnen durfte letzten Juli. Und auch mit ganz vielen anderen Bands teilten die drei Jungs bereits Bühnen zahlreicher Grössenordnung im In- und Ausland, die Liste der vergangenen Shows und bereits bespielter Venues kann schon ziemlich was hergeben. Im gleichen Stil geht es auch gleich weiter, die ersten Konzerte für 2020 stehen. Darunter natürlich die bereits erwähnte Releaseshow für Singles und Kuschelunfreudige Pärchen am Valentinstag. Mit dabei übrigens auch Hathors aus Winterthur. Das kann nur gut werden.
Tracklist:
1. Alive
2. Break It
3. Slow Mess
4. Materiales Humanos
5. Hail, Inhale
6. 1141
7. Pigs
8. Blue Light
9. Recca
10. Pingus Nightmare
Bandmitglieder:
Yannick Consaël – Gitarre und Gesang
Victor Rassov – Bass
Fidel Aeberli – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Sarah Rutschmann