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Band: Monster Magnet
Album: Mastermind
Label/Vertrieb: Napalm
Veröffentlichung: 29. Oktober 2010
Website: www.monstermagnet.net
Geschrieben von: Cyril Schicker
Monster Magnet, eine der wohl dreckigsten Rockformationen überhaupt, überzeugen (auch) mit ihrem neunten Studioalbum „Mastermind“. Die legendäre, drogengeschwängerte und stets Grenzen auslotende Rockformation aus den USA haben dafür Matt Hyde als Produzenten angeheuert. Hyde „bediente“ schon Slayer und Hatebreed. Für das Cover zeichnete Invisible Creature verantwortlich, sie übernahm bereits für Wolfmother, Foo Fighters und den fast schon antiquierten Chris Cornell (fürwahr!) die graphische Gestaltung. Frontmann Dave Wyndorf und Konsorten fegen mit „Mastermind“ unser aller Gehörgänge mit einem eisernen Besen: hart, wuchtig, reinlich.
Wyndorf dazu: „It’s a big, beefy ball of demented anthems and power rock.” Er weiter: “The music itself is exaggerated and muscular. Like classic rock gone insane! Giant hooks, giant sounds. The rockers are direct and intense. The ballads are trippy and strange. It’s guitar heaven.“ Die Texte selber bezeichnet der Dreh- und Angelpunkt von Monster Magnet als Fieberträume des 21. Jahrhunderts. Sie seien gespickt mit Zynismus, Satire, abstruse Fantasien, harsche Realitäten und einer gehörigen Portion Sex. Dies sei jedoch auch kaum verwunderlich, hätte er doch ein verdammt wildes und bizarres Leben, das förmlich danach schreie, niedergeschrieben zu werden.
Ein Hoch auf Monster Magnet, die es hervorragend schaffen, auch nach mehr als zwei Dekaden zur Gänze durchzustarten. Gerade auch deshalb ist es beeindruckend, weil die US-Combo nicht geizt, wenn es um Körperraubbau geht. Und auch das ist wiederum ach wie beeindruckend oder besser gesagt selbstlos. Denn lieber Raubbau am eigenen Körper als am sowieso bereits furios geschändeten Regenwald.
Doch genug der ökologischen Lehrstunde und wieder zurück zu Monster Magnet. Es muss wohl nicht speziell betont sein, dass ihr Schweizer Gig, Dezemberbeginn im Prattel’schen Z7 und in der Luzern’scher Schüür, durch Mark und Bein gehen wird. Und wer weiss, immerhin spielten sie schon Schulter an Schulter mit Marilyn Manson, Rob Zombie und Metallica, vielleicht bringen sie eine ebenfalls verdammt einlullende (Zweit-)Band mit.
Tracklist:
01. Hallucination Bomb
02. Bored With Sorcery
03. Dig That Hole
04. Gods And Punks
05. The Titan Who Cried Like A Baby
06. Mastermind
07. 100 Million Miles
08. Perish In Fire
09. Time Machine
10. When The Planes Fall From The Sky
11. Ghost Story
12. All Outta Nothin