21. April 2019
Im Gespräch mit: Dan Donegan (Gitarre) von Disturbed.
Disturbed besuchten am 21. April die Halle 622 in Zürich Oerlikon und begeisterten die Fans mit ihrem neuen Werk „Evolution“ und älteren Hits. Wir nutzten die Gelegenheit, um mit dem Gitarristen der amerikanischen Metal-Band vor dem Auftritt ein Gespräch zu führen. Über ihr neustes Album, persönliche Probleme und ihren Fans.
Sam: „Evolution“ ist euer siebtes Album, wie waren die Reaktionen darauf?
Dan: Sehr gut! Wir haben neu auch Akustikversionen darauf und wir zeigen auf dem Album verschiedene Seiten von uns. Es ist sehr vielfältig und zeigt eher unsere erwachsene Perspektive.
Ihr seit dieses Jahr in der Amerikanischen Late-Night-Show von Jimmy Kimmel aufgetreten, wie war das für euch?
Es war speziell, wir treten lieber vor unseren Fans auf. Auf Knopfdruck unseren Song im TV zu singen ist irgendwie eigenartig, es ist ein ganz anderes Feeling auf der Bühne vor unseren Fans zu singen. Jedoch konnten wir dadurch einige neue Fans gewinnen, was uns natürlich sehr freut. Es war eine gute und interessante Erfahrung.
„You are not alone“ ist eine Kampagne von euch, welche Menschen aufzuzeigen hilft, dass sie mit Depressionen nicht alleine sind. Hattest du schon mal solche „Dämonen“ in dir?
Ich glaube jeder hat im Laufe seines Lebens mal damit zu kämpfen. Manchmal ist so ein Rockstar Leben auch nicht so einfach wie alle denken. Zum Beispiel wie heute, es ist Ostern und wir wachten alle alleine in unserem Hotelzimmer auf und unsere Familien feiern zuhause Ostern. Jedoch wollen wir auf keinen Fall jammern. Wir können so viel erleben und haben so viele Möglichkeiten. Wir sagen uns auch immer, wow wir können durch die ganze Welt touren, haben unsere Fans und dürfen Musik machen. Auch wenn ich heute alleine aufgewacht bin, bin ich in Zürich aufgewacht, einer meiner Lieblingsstädte auf dieser Welt. Von daher gibt es eigentlich wirklich nichts zu meckern. Aber manchmal holen einem die Dämonen wieder ein und dann muss man die positiven Seiten des Lebens sehen.
Was können die Fans auf der Tour von euch erwarten?
Wir haben eine super Vorband dabei: Skinred. Wir halten nichts von mehreren Vorbands, wir wollen das Publikum von Anfang an in den Bann ziehen, daher nur eine gute Vorband. Von uns selber kann man eine Achterbahnfahrt der Songs der letzten sieben Alben erwarten. Sehr vielfältig und abwechslungsreich. Wir weisen mittlerweile eine 20-jährige Bandgeschichte auf und werden die auf der auch Bühne zeigen, oder versuchen zu zeigen.
Was erwartet uns von Disturbed in den nächsten Jahren?
Wir möchten noch mehr auf Tour gehen, denn das ist es was uns richtig Spass macht. Auch möchten wir gerne an Orten auftreten, wo wir noch nicht spielen durften oder konnten.
Hast du einen persönlichen Wunsch für 2019?
Eine gesunde Balance zwischen meinem „normalen“ Leben und dem Tour- und Bandleben zu finden, was nicht immer ganz einfach ist. Denn ich kann nicht ohne die Musik, aber auch nicht ohne meine Familie leben. Und natürlich Gesundheit für meine Familie, physisch und psychisch und, dass es allen in meinem Umfeld gut geht.
Disturbed haben eine enge Beziehung zu den Fans – wie wichtig ist das für euch?
Für uns war seit der Gründung der Band immer ein Anliegen für unsere Fans da zu sein. Viele Bands vernachlässigen dies ein wenig wenn sie bekannter werden, was ich sehr schade finde. Denn ohne die Fans wären wir und auch andere Bands nichts! Unsere Fans ermöglichen uns das Leben, welches wir führen dürfen und wir nehmen es nicht als selbstverständlich hin. Wir freuen uns auch Fans auf der ganzen Welt haben zu dürfen, man lernt immer wieder neue Länder, Sprachen und Kulturen kennen, was unglaublich interessant und schön für uns ist.
Besten Dank für das Gespräch.
Interview: Sam Wolter