Band: Stone Temple Pilots
Album: Stone Temple Pilots
Genre: Rock / Alternative / Grunge
Label: Warner
VÖ: 16. März 2018
Webseite: stonetemplepilots.com
Anfangs wurden sie noch als billige Kopie von Nirvana verspottet, längst aber haben sie sich als eine der erfolgreichsten Rock- bzw. Grunge-Bands der 90-er Jahre in der Musikwelt verewigt: Stone Temple Pilots. Mehr als 40 Millionen verkaufte Alben, ausverkaufte Welt-Tourneen und ein Grammy lügen eben nicht.
Doch der Ruhm hat seinen Preis. Stone Temple Pilots machten überwiegend mit Drogeneskapaden, Gefängnisaufenthalten, internen Wutorgien etc. von sich reden und hatten denn auch mehr mit Anwälten zu tun als mit Musik.
Zwei tote Sänger (Scott Weiland, Chester Bennington) später kommen die Amerikaner nun endlich mit einem neuen Album zurück. Und dank Jeff Gutt mit einem neuen Sänger. Fündig wurden die Gebrüder DeLeo & Co. in … ja … in einer Castingshow. Jeff Gutt, der Neue, trat erstmals bei „The X Factor“ in Erscheinung. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ rührte er die Jury zu Tränen. Jetzt schlüpft er in die Rolle des Scott Weiland.
Auch ich weine, eifert Jeff Gutt Scott Weiland vom blondierten Schopf bis hin zum Hüftschwung richtiggehend nach. Und was machen DeLeo & Co.? Sie zimmern die passende Kulisse zum Schauspiel: neun verhaltensunauffällige Anspielstationen zwischen Hardrock und Blues, drei Schmuse-Balladen (Höhepunkte der Platte!) inklusive. Mit Scott Weiland würden sie vermutlich ähnlich klingen – und doch hätten sie weitaus mehr Gewicht.
Da mag Jeff Gutt die Pose noch so perfekt beherrschen, ohne Scott Weiland fehlt den Stone Temple Pilots die schmierige Seele. Die geplatzte Ader im Auge. Die Hornhaut ums Herz. Vom fehlenden Album-Titel ganz zu schweigen.
Tracklist:
1. Middle Of Nowhere
2. Guilty
3. Meadow
4. Just A Little Lie
5. Six Eight
6. Thought She’d Be Mine
7. Roll Me Under
8. Never Enough
9. The Art Of Letting Go
10. Finest Hour
11. Good Shoes
12. Reds & Blues
Bandmitglieder:
Jeffrey Adam „Jeff“ Gutt – Gesang
Dean DeLeo – Gitarre
Robert Emile DeLeo – Bass
Eric Kretz – Schlagzeug
Gründung:
1987
Text: Cyril Schicker