Text: 27. März 2017 | X-TRA – Zürich
Bilder: 28. März 2017 | Fri-Son – Fribourg
Bands: Gojira / Code Orange / Car Bomb
Montage sind oft Düstertage. Nicht aber, wenn uns Gojira die Ehre erweisen. Denn an diesem Abend trifft Death Metal auf Thrash auf Prog – und Tiefgang auf pure Eleganz auf ungebändigte Energie. So zumindest der X-TRA’sche Pressetext. Was sich gut liest, hört sich (selbstredend) live auch verdammt gut an. Von den Support Acts abgesehen, denn die habe ich leider verpasst. Äxgüsi.
Dessen ungeachtet ist das Zürcher X-TRA an diesem Frühlingsabend gut gefüllt, das Quecksilber des Stimmungsbarometers angenehm hoch. Das ändert sich auch während der rund 1.5 Stunden andauernden Performance nicht. Doch, es ändert sich: Das Quecksilber schiesst immer wieder erneut in die Höhe. Denn Gojira zeigen sich in wunderbarer Spiellaune, die Franzosen betören gleich von Beginn weg. Schicker war Frankreich nie. Und ja, derzeit gehören die Franzosen zu den meist beachteten und gefeierten Metal Bands – nicht wenige reden von der «Speerspitze des Metals».
Was macht die Faszination aus? Weshalb begeistern Joseph «Joe» Duplantier, Christian Andreu, Mario Duplantier und Jean Michel Labadie die ganze Welt (und wohl fremde Welten dazu)? «Der Sound ist ehrlich, total eigen wie eigenständig und hat eine wunderbar komplexe Struktur», so Steve Gasser, der einstige Drummer von Celtic Frost. Jonas Wolf, Neo-Gitarrist bei Eluveitie, ergänzt: «Sie erinnern mich an Mastodon. Du erkennst die Musik bereits nach dem ersten Ton. Es ist nicht nur Musik, sondern Musik wie von einem anderen Stern.» Und was meint Daniel Frey, Gründer der Souls Of Rock Foundation, dazu? «Gojira sind der perfekte Headliner. Sie verzichten auf Effekthascherei und ich schlage mir immer wieder gerne meinen Kopf an deren Sound Wall an.»
Gut gebrüllt Löwe, ähm, Gojira.
Text: Cyril Schicker (X-TRA)
Bilder: Nicole Imhof (Fri-Son)
Fotoreportage aus dem Fri-Son am 28. März 2017