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Maybeshewill – Ein Abschied für immer

27/03/16
von Sebastian Leiggener

2016-03-25 Maybeshewill25. März 2016
KiFF – Aarau
Bands: Maybeshewill / Waking Aida

Verneigung – Gänsehaut – Vorhang… Ein Abschied ohne die Aussicht auf ein Wiedersehen ist für den Verabschiedeten schwer zu fassen. Für den Verabschieder allerdings, noch schwerer zu vollziehen. Mit dieser schwierigen Aufgabe standen die Briten von Maybeshewill auf der Bühne des KiFF in Aarau. Elf Jahre eigenwilliger Sound sollten heute in der Schweiz zusammenfassend abberufen werden.

Den Einklang dafür übernahmen zarte Pianoklänge. Der Einsatz der Saiteninstrumente, der harten Drums und des Synthie folgten kurz darauf und kündigten Freude an, im Publikum, wie auch auf der Bühne. Eine Freude die beiderseits bis zum Schluss anhalten wird. Die Hörerschaft weiss wohl, was für ein legendärer Abend heute hier auf sie wartet und vergisst die Zeit gleich mit vollem Körpereinsatz, als die Musiker zum Song „Co-Conspirators“ ansetzt. Sound der bezeichnend für die Band ist, spielen sie doch in vielen ihrer Lieder Samples aus der Film- und Popkultur ein. So baut sich über die ersten vier Stücke eine von harten Gitarrenriffs und Drumklängen getragene Atmosphäre auf und endet abrupt beim Anspiel zu „All Things Transient“, welches die etwas langsameren, fast sinnlichen Klänge der Band repräsentiert.

Es scheint als wollen Maybeshewill heute ein Sammelsurium ihrer letzten elf Jahre zum Besten geben. Ihre ganze Geschichte zusammenfassen in einen Konzert. Dass nach einer solch langen Karriere zu vollführen ist aber schon eine ziemlich harte Knacknuss. Was spielt man, wo setzt man Prioritäten, wo die gewissen Akzente? Vermutlich ist genau dies der Grund, dass am heutigen Abend der musikalische Exploit irgendwie fehlte. Stattdessen, und vielleicht war ja das sogar so gewollt, blieben Maybeshewill sympathisch nüchtern. Die richtige Entscheidung wie ich finde. Das Publikum wollte jetzt nicht ausbrechen, nicht dem einen Moment nachhängen. Sondern genüsslich ein letztes Mal die Musiker aus Leicester in all ihren Facetten live geniessen. In einer Stimmung die irgendwo zwischen bitterem Abschied und freudigem Hier und Jetzt Momentum lag.

Dieser ganz einzigartigen Stimmung beigetragen haben sicherlich auch die Vorband Waking Aida, welcher es gelungen ist mit ihren mehrheitlich sehr mystischen Arrangements aufzuzeigen wie verschieden Post Rock eben sein kann. Diese sehr junge Truppe brachte trotz einigen schon fast schwerfälligen, sphärischen Experimenten frischen Wind ins KiFF. Der sehr eigenwillige Tanz des Frontmannes dazu war zwar bisweilen verwirrend und fast schon etwas störend. Da mischten sich irgendwie indianische Geisterbeschwörungs-Rituale, mit verknoteten Armen in der Luft und Salsa zusammen mit einem Hüftschwung wohl abkuckt bei Shakira. Sehr verschroben das Ganze und trotzdem verquer, passend unpassend. Schuster bleib bei deinem Leisten oder in diesem Fall bei der wunderbar anzuhörenden Musik die mir zu sagen schien. Seid nicht traurig. Auch wenn jemand geht, wird immer wieder ein anderer dessen Platz vielleicht nicht einnehmen, aber mit Sicherheit ergänzen und unter Umständen sogar noch erweitern. Seht was kommt und verabschiedet gebührend was geht, der jetzige Moment ist was zählt.

So ist es das, was Maybeshewill versuchten heute aufs Parkett zu bringen, den Genuss des Jetzt. Schön zu sehen, ist dieser Funke auf das durchaus divergente Publikum übergesprungen. Mit „Not For Want Of Trying“ verabschiedeten sich die Briten von den eingefleischten Schweizer Fans mit einem Klassiker der Bandgeschichte und vollführten dann noch eine allerletzte Kehrtwende.

So braucht er nicht viele Worte, dieser Abschied. Ein kurzer Dank an die Wärme des Schweizer Publikums, getragen von den im Innern lauernden Emotionen der sichtlich gerührten Musiker. Gefolgt von „He Films The Clouds Pt.2“ Einen Song gemacht für einen solchen Moment. So stimmte die ganze Halle in den Ein-Zeiler mit ein. Do we stay mute? Or raise our voice?

Verneigung – Gänsehaut – Vorhang – Ende
Or Maybetheywill come back – irgendwann?

Setlist [Quelle: setlist.fm]

  1. Take This To Heart
  2. Co-Conspirators
  3. Red Paper Lanterns
  4. All Things Transient
  5. In Another Life, When We Are Both Cats
  6. Accolades
  7. In Amber
  8. Sanctuary
  9. Critical Distance
  10. In The Blind
  11. To The Skies From A Hillside
  12. Not For Want Of Trying
    Zugaben
  13. Seraphim & Cherubim
  14. He Films The Clouds Pt. 2

 

Text: Sebastian Leiggener
Bilder: Kathrin Hirzel

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Eingeordnet unter Konzertbericht Schlagworte: Aarau, Instrumental, Kathrin Hirzel, KIFF, Maybeshewill, Rock, Sebastian Leiggener, Waking Aida
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