23. März 2016
Bogen F – Zürich
Bands: A Place To Bury Strangers / L’arbre Bizarre
Fast genau ein Jahr später sind sie zurück. Die Noise-Rocker aus New York. Wieder im Bogen F nur diesmal war das Konzert ausverkauft. Meine Erwartungen waren sehr hoch, da sie letztes mal eine grandiose Show abgeliefert haben.
Grosses Gedränge beim Eingang des Bogen F. Alle wollen rein, viele waren schon drin es wurde immer enger und enger. Mit 15 Minuten Verspätung hat der Support L’arbre Bizarre begonnen. Wie es sich gehört als Noise-Rocker, zuerst mal ein wenig die Gitarren quietschen lassen. Die Basler liessen zuletzt an der M4Music Demo Tape Clinic von sich hören. Da haben sie es in die Top 15 von über 700 Bewerbern geschafft.
Die Songs waren abwechslungsreich, lärmig und sphärisch. Man konnte gut zum treibenden Schlagzeugbeat eintauchen und sich gehen lassen. Der Gesang war recht monoton und gradlinig, doch das störte nicht. Die Stärke der Band liegt beim Aufbau der Songs. Nach typischer Postrock Manier, kommt immer mehr und mehr dazu, bis er zuletzt ausbricht und alles hinausschreit. Auch beim Grungigen laut-leise Prinzip bedienen sich die Jungs. Manchmal hat man das Gefühl das man in den 90er feststeckt, während sie gleich danach viel Modernes einbinden, eine gute Mischung.
Leider gab es aber immer wieder kleine Stellen an denen sie Druck verloren haben. Manchmal braucht es gar nicht 2-3 Gitarristen um den Druck beizubehalten, weniger ist manchmal mehr, wie A Place To Bury Strangers es uns vormachen. Trotz kleiner Kritik waren L’arbre Bizarre ein würdiger Support. Vielleicht schaffen sie es den freien Platz der Basler Band Navel einzunehmen, die sich dieses Jahr leider getrennt haben.
Nach einer kurzen Umbauphase ging es gleich weiter. Die Ohropax sassen schon ganz tief im Ohr. Auch hier wieder, ganz viel Lärm. Guter Lärm. Dieser Lärm macht mich happy. Er bringt mich zum Bewegen. Das Ambiente im Bogen F hat sicherlich viel dazu beigetragen. Es war stock dunkel, nur von hinten strahlte ein wenig Licht und von vorne projizierte ein Beamer Visuals auf die Bühne. Die Band gab wie letztes mal wieder Vollgas.
A Place To Bury Strangers hören sich auf der Platte sehr Shoegazig und Post-Punkig an, schon fast vorsichtig, doch live ist es komplett etwas anderes. Ich fiel in eine Art Trancezustand, durch das immer zerrende Gitarren-Geräusch. Obwohl sie nur zu dritt sind, bringt die Band eine extreme Wucht durch die Lautsprecher.
Wie letztes Jahr gab es am Schluss eine kleine Synthi-Performance. Der Bassist rannte auf die Tribüne wo ein Computer und Geräte bereit lagen. Der Musikstil änderte sich von lautem Noise zu tanzbaren Post-Punk und Wave Beats. Die Menge hatte sichtlich Freude daran und tanzte ohne Scham dazu.
Wieder ein gelungener Konzertabend im Bogen F.
Text: Nik Petronijevic
Bilder: Nicole Imhof