Datum: 28. Mai 2015
Ort: Z7 – Pratteln
Band: Testament
Das Z7 war schon gut gefüllt, als ich die vier Wände von Prattelns ganzem Stolz betrat. Kein Wunder, denn Testament, die Grossväter des guten alten Thrash-Metals, waren zu Gast und lockten eine Menge Musikliebhaber an. Dass „Old School“ auch bei jüngerem Publikum ankommt, bewies die altersmässige Bandbreite der Konzertbesucher. Wer dachte, er würde hier bloss auf (selbstverständlich sehr gut gehaltene) Rockbrüder mittleren Alters treffen, irrte sich gewaltig.
Die in den frühen 80ern gegründete amerikanische Band Testament gilt als Vorreiter des Thrash-Metals und beeinflusste zahlreiche, heute sehr erfolgreiche Bands. Offiziell als Fans outeten sich beispielsweise Grössen wie Machine Head oder Slayer. Somit könnte man ohne Ironie sagen, dass alle Z7-Besucher ein beinahe historisches Spektakel zu sehen bekamen.
Weniger historisch, dafür umso lauter war der Auftakt der Thrash-Pioniere: „Over The Wall“ der fulminante Konzerteinstieg. Der Song zeigte unmissverständlich, dass die Kerle keinesfalls eingerostet sind. Mit viel Krawall ging es weiter; die Fans wurden mit einer unverblümten Show belohnt. Ohne grosse Worte, dafür mit viel Sympathie wurde die Bühne zum Schauplatz geschichtsträchtiger musikalischer Ereignisse.
„Trial By Fire“, „Souls Of Black“ und „Practice What You Preach“ waren nur Bruchstücke einer sehr vielseitigen Zeitreise zurück in die 80er. Natürlich fanden auch neuere Songs wie „Native Blood“ ihren wohlverdienten Platz in der Setlist.
Testament bewiesen, dass sie extrem erfahrene und begnadete Musiker sind und dennoch nicht zum alten Eisen gehören. Sänger Chuck Billy hüpfte umher wie ein junges Reh und die Thrasher schüttelten die Matten wie Zwanzigjährige. Hut ab! Auch die Freude am Live-Auftritt schien ihnen überhaupt nicht vergangen zu sein. Im Gegenteil – sie genossen jeden Moment auf der Bühne. Die Krawallbrüder schafften es, das Z7 mit viel „Old School“ und einer Menge Thrash zu begeistern.
Richtig gute Musik ist eben zeitlos. Das haben Testament mit diesem Konzert wieder mal bestätigt.
Setlist:
Over The Wall
Rise Up
Native Blood
More Than Meets The Eye
The Preacher
First Strike Is Deadly
Souls Of Black
Eerie Inhabitants
The New Order
Trial By Fire
Into The Pit
Practice What You Preach
D.N.R. (Do Not Resuscitate)
3 Days In Darkness
Disciples Of The Watch
[Quelle: setlist.fm]