Datum: 10. November 2014
Ort: Z7 – Pratteln
Bands: Airbourne
Als ich hörte, dass Airbourne im Z7 spielen werden war für mich schnell klar, dass ich das sehen musste. Irgendwie scheinen sie diesen Sommer so ziemlich jede grosse Festivalbühne Europas gerockt zu haben. Leider war ich bis gestern nie in den Genuss gekommen ein Airbourne-Konzert live mitzuerleben. Jedoch höre ich alle Leute nur schwärmen, wenn es um die Live-Show der Rocker aus Australien geht.
Im Z7 angekommen war die Lage schon äusserst angespannt. Nicht etwa im negativen Sinne oder so, nein, ganz im Gegenteil. Es lag Vorfreude in der Luft. Kurz nach halb zehn gingen dann die Lichter aus und es wurde laut – sehr laut. Das Konzert startete mit dem Kracher „Ready To Rock“. Ready to rock waren die feierwütigen Airbourne-Fans allemal und scheuten keine Sekunde dies auch zu zeigen.
Bereits nach dem ersten Song war mir klar, warum die Band so gefeiert wird. Die Herrschaften aus Australien hauen drauf was das Zeug hält. Jedoch ohne Erbarmen und Rücksicht auf Verluste. Als zweiter Song wurde dann „Too Much, Too Young, Too Fast“ angespielt und versetzte das Publikum in Ekstase. Wer dachte, dass sei nur die anfängliche Euphorie wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn das Konzert ging mit dieser Wucht weiter. Sänger Joel O’Keeffe kannte kein Pardon und leistete selber vollen Einsatz. Mir kam es so vor als ob das ganze Z7 von einem Tsunami an donnerndem Gitarrensound und unbändiger Spielfreude überrollt wurde.
Als sich Joel dann plötzlich auf die Schultern eines Security setzte und mit seiner Gitarre einen Ausflug ins Publikum wagte, staunte so mancher nicht schlecht. Im hinteren Teil des Z7 stellte sich der Rockstar dann auf ein Podest und beglückte die hinteren Reihen mit einem Gitarrensolo der Extraklasse. Zurück auf der Bühne ging dann die hammerharte Rock Show erbarmungslos weiter. Auch vor der Bühne ging es nicht gerade zimperlich zu und her. Es wurde wild getanzt und es entstanden immer wieder „Circle Pits“. Das Publikum war ausser Rand und Band. Airbourne bretterten Songs wie „Girls In Black“, „Cheap Wine & Cheaper Woman“ oder „Black Dog Barking“ über die Bühne.
Neben der wilden Mischung aus australischem Gitarrengewitter und feierwütigem Z7-Publikum floss sehr viel Bier an diesem Abend. Jedoch nicht nur über die Theke der Bar sondern auch von der Bühne. Rampensau Joel schmiss immer wieder offene Bierdosen ins Publikum, die er natürlich nicht einfach öffnete wie jeder normale Mensch. Nein, er bevorzugte die Variante, die Bierdose so oft auf seinen Kopf zu hauen bis sie aufplatzte. Krasse Sache, vor allem wenn man bedenkt, dass er das jeden Abend macht. Naja, lieber er als ich…
Als sich die Band dann mit „Stand Up For Rock `N Roll“ verabschieden wollte, schien das den Fans so gar nicht zu passen. Mit viel Lärm holten sie die Australier wieder zurück auf die Bühne. Wer dachte, Band und Publikum liessen die Zugaben dann etwas gemächlicher angehen, der täuschte sich so was von gewaltig. Mit „Live It Up“ folgte ein richtiger Airbourne-Klassiker. Welcher das nassgeschwitzte und von Bier geduschte Publikum noch einmal richtig in Ekstase versetzte.
Beim letzten Song „Runnin Wild“ zettelte Joel eine „Wall of death“ an, welche vom Publikum natürlich mit Begeisterung ausgeführt wurde. Somit hörte das Konzert genauso auf wie es angefangen hat. Mit unheimlich viel Krach, unbändiger Freude – auf Seiten Band und Publikum, tosenden Gitarren, viel Bier und das alles gemischt mit einer höllischen Dosis Ekstase.
Airbourne, definitiv eine Band welche mal unbedingt einmal live gesehen haben sollte, nach diesem Abend weiss auch ich das.
Text + Bilder: Miriam Ritler