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Against The Machine + Steve ’n‘ Seagulls + Insanity61 + Bruce Dickinson + Damn!Escape + Tom Morello + My Last Hour + Tarja Turunen + M.O.T.H.E.R. + Black Stone Cherry + Emerald + Primal Fear + Polar Shift + Solence + Ministry Of Bad Taste + Shakra + Magma Ocean
Flugplatz – Grenchen
Samstag, 22. Juni 2024
Nachdem es fast die ganze Nacht regnete, war das Gelände am Samstag einiges sumpfiger als noch am Vorabend. Die Festivalgänger:innen liessen sich den Spass nicht verderben, getreu dem Motto «Rain or Shine», ausgerüstet mit Ponchos, Gummistiefeln und guter Laune.
Die deutschen Primal Fear mit ihrem fulminanten und heroischen Power Metal, der niemanden im Publikum kalt liess, rockte die Bühne wie es sich gebührt. Zum Besten gegeben wurden unter anderem «King Of Madness», «I Am Alive» und «Another Hero». Eine starke Bühnenpräsenz, gepaart mit solidem Gitarrenhandwerk und hervorragender Gesangsakrobatik – eine erfrischend energetische Performance, die zu überzeugen vermochte.
Black Stone Cherry knüpften punkto Intensität nahtlos an den Auftrtitt von Primal Fear an, die Bühnenshow und -präsenz liess keine Wünsche offen und der Sound groovte sehr. «When The Pain Comes» von Ihrem 2023 erschienenen Album «Screamin’ At The Sky» wird zum Besten gegeben, das feierwütige Publikum reagierte ausgelassen, erst recht so beim gleich darauf folgenden, unverschämt eingängigen «Blame It On The Boom Boom».
Als nächstes war die Ex-Nightwish Vokalistin Tarja auf der Bühne und lieferte perfekt gestylt eine minutiös einstudierte Show mit tadellos abgemischtem Sound. Im Verlauf nahm sie ein Kind aus der Menge auf die Bühne, das sichtlich erfreut darüber war. Tarja sinnierte im Anschluss darüber, wie die Zeit vergeht, dass man jeden Moment auskosten soll und sie sehr dankbar sei für den musikalischen Weg, den sie einschlagen durfte. Und schon erklangen die ersten Töne von «Ever Dream», einem Nightwish-Song aus dem Jahr 2002 – die Menge war erfreut und sang mit. Es folgte der Song «I Walk Alone», nach einer Umkleidepause «Innocence» und «Until My Last Breath».
Tom Morello, der in den Bands Rage Against The Machine und Audioslave als Gitarrist fungierte und im Rolling Stone Magazin als einer der «Top 20 New Guitarists» geführt wird, brachte das Gelände mit der fulminanten Performance seiner Liveband zum Erbeben. Es wurden vor allem Coversongs gespielt wie zum Beispiel «GOSSIP» von Måneskin oder «Kick Out The Jams» von MC5 – besonders erwähnenswert ist das Instrumental-Medley bestehend aus «Bombtrack / Know Your Enemy / Bulls On Parade / Guerilla Radio / Sleep Now In The Fire / Bullet In The Head». Als krönender Abschluss wurde «Power To The People» (John Lennon Cover) zum Besten gegeben – das Publikum wurde zum Mitsingen animiert – daraus ergab sich ein würdiger Abschluss eines unglaublich abwechslungsreichen und emotionsgeladenen Sets.
Das musikalische Terrain war nun geebnet für den Auftritt des Mainacts des Abends: Bruce Dickinson. Mit Lederkluft und obligater Mütze ausgerüstet tigerte er euphorisch über die Bühne und legte gleich mit einnehmenden Visuals und dem treibenden Song «Accident Of Birth» los, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen, das beim prägnanten Refrain mit der sich wiederholenden Textzeile «Welcome Home» in Stimmung kam. Beim Song «Tears Of The Dragon» legte sich eine traurig-schöne Atmosphäre über das Publikum. Mitten im Set schaute er sich das Riesenrad auf dem Festivalgelände an: «That ferris wheel over there, it’s like the circle of life – with nobody on it». Leicht irritiert reagierte er auf den dröhnenden Bass des Partyzelts, den man zwischen zwei Songs hörte. Gegen Ende seines Sets rührte er kräftig die Werbetrommel für sein neustes Album mit dem klingenden Namen «The Mandrake Project», das am 1. März 2024 erschienen ist. Von diesem Album spielte er den Song «Resurrection Men», was erneut bestens beim Publikum ankam.
Im Anschluss an Bruce Dickinson zu spielen, war kein einfaches Unterfangen, zumal der musikalische Stil von Steve’n’Seagulls sich für ein Rock- und Metalfestival auf der aussergewöhnlicheren Seite befindet – diese finnische Band hat sich darauf spezialisiert, bekannte Rocklieder im Bluegrass- und Countrystil zu interpretieren. Sehr erfrischend war der trockene Humor und die Tatsache, dass sie sich selbst nicht sehr ernst nahmen. Das Publikum liess sich schlussendlich zu einem grossen nächtlichen Schlammmoshpit animieren und beim Song «Thunderstruck» sang das Publikum mit, als wenn AC/DC auf der Bühne stehen würde.
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