summerside.ch
Unlsh + Megadeth + Fireborn + Corey Taylor + Ice Cream At The Alligator Park (I.C.A.T.A.P.) + Korpiklaani + The 69 Eyes
Flugplatz – Grenchen
Freitag, 21. Juni 2024
Text: Nathalie Lobsiger / Bilder: Philipp Reinhard
Das in der 2. Ausgabe stattfindende Festival, mit rund 55 Bands im Line-up und einer Besucherkapazität von 15’000 Personen pro Tag beim Flughafen Grenchen, startete am Donnerstag und zog zahlreiche Rock- und Metalfans aus der ganzen Schweiz an. Mit einer Hauptbühne und einer Zeltbühne, auf der vornehmlich Newcomer-Bands spielten, ein sympathisches Format, dass auch für weniger bekannte Bands eine Plattform zum Auftritt vor einem grösseren Publikum bietet.
The 69 Eyes, auch bekannt als «The Helsinki Vampires», spielten bei Tageslicht ihre typische Mischung aus Gothic Rock mit Einflüssen aus Metal- und Glam-Rock. Seit der Bandgründung 1989 haben sie szeneübergreifend für Aufmerksamkeit gesorgt und sich gerade in den früheren Jahren in der Gothic-Szene einen Namen gemacht. Mit der obligaten Sonnenbrille bewaffnet gaben sie die Ballade «Eternal» zum Besten. Die anwesende Menge reagierte etwas verhalten, da es noch eher früh war. Es folgten ein paar ältere Hits wie zum Beispiel «Gothic Girl» und «The Chair». Nachdem Jyrki 69 das Filmzitat «It can’t rain all the time» ausgesprochen hatte, war klar, welcher Song als nächstes gespielt würde. Und zwar «Brandon Lee» als Hommage an den im Kultfilm «The Crow» verstorbenen Schauspieler.
Es ging weiter mit Musik aus Finnland. Eher in krassem Kontrast mit sehr fröhlicher und eingängiger Musik von Korpiklaani (finnisch für «Klang des Waldes») aus Lahti, die sich im Genre des Folk-Metals einordnen lassen. Die Band setzt sich zusammen aus ehemaligen Bandmitgliedern von Shaman, die sich der Sprache und Kultur der Samen (Urvolk) gewidmet haben. Mit Korpiklaani wollten sie einer grösseren Zielgruppe zugänglich werden. Die Stimmung im Publikum war schlagartig ausgelassen. Es wurde gehüpft und gefeiert, auch ausgedehnt in den entstandenen Schlammpfützen vor der Bühne.
Nachdem ein schweres Unwetter über das Gelände zog, verzögerte sich die weitere Durchführung. Die Bühne und das Equipment waren aufgrund des Unwetters nass geworden.
Dann endlich, ca. eine Stunde später als erwartet, betrat Corey Taylor die Bühne und riss die Aufmerksamkeit der ausharrenden Zuschauenden an sich, mit einem energiegeladenen Set, das aufgrund des Unwetters gekürzt werden musste. Das musikalische Multitalent war unter anderem in der Band «Stone Sour» und ist ein fixes Bandmember von «Slipknot». Besonders erwähnenswert waren die Songs «Song #3”, von Stone Sour und drei Slipknot-Songs «Snuff», «Before I Forget» und «Duality». Die anwesende Menge, die dem massiven Regenwetter trotzte, zeigte sich hocherfreut – die Geduld hatte sich ausgezahlt.
Nach einer gefühlt kleinen Ewigkeit wurde das Bühnenbild für Megadeth aufgebaut und bald darauf ging das ebenfalls gekürzte Set gleich mit «The Sick, The Dying… And The Dead!» los. Dave Mustaine wirkte äusserst bescheiden und sympathisch, entschuldige sich beim Publikum für die Kürzung des Sets. Während des Sets huschte ein Totenkopfmann mit Krawatte über die Bühne. Guter, ehrlicher Metal wurde geboten, der keine Video- oder Pyro-Show benötigte, um so richtig zu wirken und zu überzeugen. Ein würdiger Abschluss des 2. Festivaltages für alle Anwesenden.
Summerside Festival 2024 – Donnerstag
Summerside Festival 2024 – Samstag