Datum: 20. Oktober 2012
Ort: Kofmehl – Solothurn
Bands: Europe / StoneRider
Heimspiel für mich – Tourauftakt für Europe. Das klingt doch nach einer vielversprechenden Mischung, welche im Solothurner Kofmehl stattfinden soll. Etwas verwundert war ich ja schon, als ich hörte, dass die Legenden in den doch sehr kleinen Club nach Solothurn kommen. Keinesfalls verwundert war ich jedoch als ich gelesen hatte, dass die Show restlos ausverkauft war.
Dort angekommen stellte ich fest, dass ich und meine Mädels, den Altersdurchschnitt doch sehr in die tiefe zogen. Egal, ich finde, als Fan der Rockmusik sollte man auch deren Ursprung kennen und wissen welche „alten Hasen“ die heutigen Rockstars beeinflusst haben. Ich war also sehr gespannt und mit Vorfreude erfüllt.
Das Kofmehl war schon beachtlich gefüllt als StoneRider das Kofmehl begrüssten. Die charismatischen Amerikaner machen Rockmusik die sich sehr „oldschool-mässig“ anhört. Ich fand den Auftritt toll. Zum Publikum sagten sie zwar sehr wenig, sie waren wie in Trance und völlig in ihre Musik vertieft. Die Musik konnte sich aber definitiv hören lassen. Ich schien nicht die einzige zu sein, die sich an den melodiösen, verzerrten Gitrarrenklängen zu erfreuen schien. Das Publikum hörte gebannt zu und leistete kräftigen Beifall. Für mich also definitiv ein sehr gelungener Auftakt und etwas was ich mir gerne nochmal anhören würde.
Nun wurde das Kofmehl aber so richtig voll. Ich hatte das Gefühl, dass bei jeder weiteren Person, welche die Halle betrat, die Temperatur um ein Grad stieg. Es war also schon vor dem Konzert eine echt heisse Sache. Als dann das Licht ausging und Europe die Bühne betraten herrschte tosender Applaus und grosse Euphorie. Kompliment, die Herren haben sich über die Jahre also echt gut gehalten, ausser die gebleachten Zähne des Sängers Joey Tempest waren zwar fast ein Bisschen zu viel des Guten (zum Glück sind Zähne ja nicht massgebend für guten Gesang).
Joey Tempest hüpfte über die Bühne wie ein junges Reh und präsentierte die Songs mit äusserst viel Mimik und Gestik. Manchmal musste ich über seine sehr ausdrucksstarken Boyband-Moves (ohne es Böse zu meinen, ich schwöre) lachen. Die Band besuchte das Kofmehl in Originalbesetzung. Man merkte sehr deutlich, dass die Band sehr genau auf einander abgestimmt ist. Sie funktionierten super miteinander und zeigten sich mit extrem viel Begeisterung. Das Kofmehl war nicht weniger begeistert, die Leute jubelten, tanzten und sangen aus voller Kehle mit. Bei Klassikern wie „Carry“ oder „Rock The Night“ kannte das Publikum dann definitiv kein Halten mehr. Als dann die Band als Zugabe noch ihren allergrössten Hit „Final Countdown“ präsentierte, kannte das Publikum keine Grenzen mehr und feierte die Band voll ab.
Es war ein unglaublich spassiger Abend mit einer tollen Atmosphäre und mit Musikern die wissen wie der Hase läuft. Nach so langer Zeit in der Musikbranche immer noch so freudig bei der Sache zu sein und mit musikalischer Leistung zu brillieren finde ich grossartig. Ich bin froh an diesem speziellen Konzert dabei gewesen zu sein. Europe haben bewiesen, dass sie heute überhaupt noch kein Schnee von gestern sind.
Text + Bilder: Miriam Ritler