Reigning Phoenix Music / VÖ: 17. Mai 2024 / Metal
kerrykingofficial.com
Text: Cyril Schicker
Der König ist tot – lang lebe der König!
Mit dem Rückzug von Slayer wurde auch Kerry King zu Grabe getragen, war der Mitgründer und Gitarrist doch 40 Jahre lang ebenso fester wie wichtiger Bandbestandteil.
Vier Jahrzehnte Ruhm, Ehre und weltweiter Erfolg waren für Kerry King allerdings mehr Motivation, weniger Demotivation. Denn aus diesem Antrieb heraus ist Kerry King entstanden bzw. seine solo-eske Wiederauferstehung.
„From Hell I Rise“ heisst sein neuestes (Teufels-)Werk. Kerry King dazu: „Die Leute werden es mit Slayer vergleichen. Davor habe ich aber keine Angst, kann es doch mit allem mithalten, was wir mit Slayer gemacht haben – sowohl musikalisch als auch von der Performance her.“ Der Teufel, ähm, der König ergänzt: „Es wird Leute geben, die sich beschweren und nörgeln, weshalb es nicht nach Slayer klinge resp. warum es nicht noch mehr nach Slayer töne.“
„From Hell I Rise“ ist, wie kann es anders sein, 13 Titel stark. Der Höllenritt dauert 666, ähm, 46 Minuten. Und ja, Kerry King erinnert dich durchgehend an Slayer, was allerdings nichts Negatives ist. Im Gegenteil. Ich bin froh, schenkt Kerry King „seiner“ ehemaligen Band damit quasi ein zweites Leben.
Doch Kerry King ist nicht mehr Slayer, sondern ist und bleibt Kerry King. Mit an seiner Seite hat der König Hochkarätiges im Schlepptau: Sänger Mark Osegueda (Death Angel), Bassist Kyle Sanders (HELLYEAH, ex-bloodsimple), Schlagzeuger Paul Bostaph, Gitarrist Phil Demmel (Violence, ex-Machine Head).
Kerry King liess sich auch sonst nicht lumpen und engagierte für „From Hell I Rise“ Josh Wilbur (Korn, Lamb of God, Avenged Sevenfold, Bad Religion). Der Erfolgsproduzent nahm das Teufelswerk in den berühmten Henson Studios in Hollywood auf.
Das Star-Aufgebot hat sich gelohnt. Vom instrumentalen Entrée „Diablo“ über das unerbittliche „Where I Reign“ bis hin zum letzten Stück, dem Titeltrack „From Hell I Rise“, beweist Kerry King & Co., dass er auch abseits von Slayer eine Metalmacht ist. Der Silberling aka der Düsterling macht 46 Minuten lang Freude und die 13 Songs machen Spass.
Mit Kerry King ist dahingegen nicht zu spassen: „From Hell / Through fire I will rise / Until blood rains from the skies.“