Band: Billy Talent
Album: Dead Silence
Label/Vertrieb: Warner
Veröffentlichung: 7. September 2012
Website: billytalent.com
Geschrieben von: Camka Sarvan
„Dead Silence“ nennt sich das neue Werk der kanadischen Band Billy Talent. Beim Titel des Albums wird so mancher Fan wahrscheinlich erst einmal aufhorchen und sich fragen, was den mit der altbekannten Billy Talent Album Nummerierung geschehen ist. Auch wenn die Band schon angekündigt hatte, dass die ersten drei Alben eine Trilogie seien und danach mit der Nummerierung Schluss sei, wollte man es als bewährter Billy Talent Hörer nicht annehmen. Umstellungen im alten Namensgebungssystem bedeuten doch sicher auch Veränderungen in muskalischer Richtung und so ist es auch. Während die ersten drei Alben der Kanadier, obschon sehr gut, doch recht ähnlich klingen, ist das neue Werk innovativer, ja man will schon fast sagen erwachsener.
„Dead Silence“ steigt mit einem melodiösem Intro ein, „Lonely Road To Absolution“ ist etwas länger als eine Minute und klingt stark mittelalterlich, fast keltisch und führt den eingefleischten Billy Talent Fan etwas verdutzt ins Album hinein. Doch bereits der nächste Track „Viking Death March“ überzeugt mit typischen Billy Talent Klängen und dem altbewährten, zweistimmigen Gesang.
Auch die vorab erschiene Single „Surprise Surprise“ erinnert an alte Klänge des zweiten Albums, jedoch mit erwachsenerem Text und ernsthafteren Tönen unterstrichen durch Metal-Riffs und hetzende Drums. Allgemein sind die Texte auf „Dead Silence“ ausgeklügelter und vielsagender als so mancher der älteren Songs.
Weitere unwiderstehlich rockende Songs sind mit Sicherheit „Love Was Still Around“ und „Hanging By A Thread“. Aber auch für Abwechslung ist auf dem neuen Album gesorgt, so zum Beispiel mit dem melodiösem „Cure For The Enemy“, das durch vielfältige, klangliche Unschärfe von Stärke zeugt und mit dem fast schon epischen Text fesselt.
Etwas sehr untypisch für Billy Talent sind auf alle Fälle die nur allzu ruhigen Halbballaden wie „Swallowed Up By The Ocean“, dieses Stück ist eindeutig ein Zeichen für Intensitätsverlust auf dem neuen Album, jedoch keinesfalls für mangelnde Qualität. Denn obwohl eine solche balladenartige Nummer für die Band nicht üblich ist, kommt sie einem doch sehr natürlich und ungezwungen vor und passt vollkommen ins Gesamtbild von „Dead Silence“.
Ein weiteres kleines Highlight auf diesem Album ist bestimmt „Don’t Count On The Wicked“ das sowohl klanglich als auch lyrisch mitsamt am erwachsensten klingt. Der Ausruf: „turn anger into hope“ wird durch hymnische Klänge und starke Drums begleitet und klingt tatsächlich hoffnungsvoll und resolut.
Auch wenn das neue Album „Dead Silence“ durch mehr musikalische Varietät für den durchschnittlichen Billy Talent Fan etwas befremdlich und gewöhnungsbedürftig klingen mag, so haben sie das gewisse etwas durchaus nicht verloren, sondern nur etwas ausgeschmückt und setzen nun mit dem neuen Werk ein Statement, dass Billy Talent aus der Rock-Branche gar nicht mehr wegzudenken ist.
Tracklist:
1. Lonely Road To Absolution
2. Viking Death March
3. Surprise Surprise
4. Runnin’ Across The Tracks
5. Love Was Still Around
6. Stand Up And Run
7. Crooked Minds
8. Man Alive!
9. Hanging By A Thread
10. Cure For The Enemy
11. Don’t Count On The Wicked
12. Show Me The Way
13. Swallowed Up By The Ocean
14. Dead Silence
Bandmitglieder:
Benjamin Kowalewicz – Gesang
Ian D’Sa – Gesang/ Gitarre
Jonathan Gallant –Bass/Gesang
Aaron Solowoniuk – Schlagzeug/Perkussion
Gründung:
1993