Band: 69 Chambers
Album: Torque
Label/Vertrieb: Massacre/Musikvertrieb
Veröffentlichung: 27. April 2012
Website: www.69chambers.com
Geschrieben von: Cyril Schicker
Bei der Orgasmusphase kommt es zu willkürlichen, rhythmischen Muskelkontraktionen mit einem Intervall von jeweils 0.8 Sekunden. Bei der ursprünglichen Version von „The Punisher“ (Dolph-Lundgren-Schmankerl, 1989) divergiert die Laufzeit der ungekürzten Fassung gegenüber der gekürzten mit 0.8 Sekunden. Fährt ein nüchterner Autofahrer einer Gefahr entgegen, braucht dieser 0.8 Sekunden, um dies tatsächlich zu realisieren. Das Schallereignis in einem mittelgrossen Büro, vorausgesetzt dafür sind 60dB als definierte Nachhallzeit, wird nach 0.8 Sekunden nicht mehr hörbar. Wer den Chirurgen in sich zu finden glaubt, dem seien Monopolare Elektroden mit Schachtdurchmesser von 0.8 Millimeter für die Koagulation von Besenreisser-Varizen und Epilation ans Herz gelegt.
Ja, und wer bei Google den Suchbegriff 69 Chambers eintippt, der kriegt innert 0.8 Sekunden stolze 120 Millionen Ergebnisse. Für eine Schweizer Band (!) ist eine derartige Informationsschwangerschaft, nicht alltäglich, wenn auch – selbstredend – nicht alle Ergebnisse mit dem helvetischen Musikerkunterbunt in Einklang gebracht werden können. Letzteres ist jedoch so nichtig wie der kommende Schlusspunkt klein ist. Denn 69 Chambers haben ein neues Kind zur Welt gebracht. Ein Kind, das vor Gesundheit nur so strotzt. Ein Kind, das auf den Namen „Torque“ hört. Ein Kind, das trotz zartem Alter längst den Kinderschuhen entwachsen ist. Ein Kind, das mühelos wie auch filigran zwischen Rock und Metal seiltanzt. Ein Kind, das selbst ausserhalb der Landesgrenzen für Furore sorgen kann. Ein Kind, das mitunter Coroner- und Kreator-Züge in sich trägt. Ein Kind, das …
… PAH, mehr Fürsprecher sind eigentlich nicht mehr nötig und wenn doch, dann soll an dieser Stelle der 1. Mai 2012 ins Feld geführt werden. 69 Chambers laden zum Wonnemonat’schen Auftakt ins Zürcher Mascotte ein – und präsentieren ihren silbernen, rundlichen Sprössling. Auf dass des Zuschauers Gedanken frei genug sind, um da-dort ein objektives Urteil zu bilden. Apropos „frei“: Frei ist auch der Eintritt!
Tracklist:
01. Cause And Effect
02. Bring On The Flood
03. Naughty Naughty Naughty
04. Anhedonia
05. Burn Some Gasoline
06. The Peep Hole
07. Ring A Bell
08. Closure
09. And Then There Was Silence
10. Temple Down
11. Your Fool
12. The Doom Of Her Power
13. Grace
14. Elegy
Bandmitglieder:
Nina Vetterli-Treml – Gesang
Tommy Vetterli – Gitarre
Chrigel Glanzmann – Gastgesang
Diego Rappachietti – Schlagzeug