Band: Nickelback
Album: Here And Now
Label/Vertrieb: Roadrunner
Veröffentlichung: 18. November 2011
Website: www.nickelback.com
Geschrieben von: Nicole Göbel
„Here’s your nickel back.“, war einer der meistgesagten Sätze von Bassist Mike Kroeger an der Kasse einer Starbucks Filiale. Dort verdiente er vor der Bandgründung seine Brötchen. Aufgrund der Preise war das Rückgeld meist ein 5 Centstück, auch Nickel genannt. Bruder Chad, der ab und zu bei Starbucks rumlungerte, inspirierte dieser Satz 1995 zum Bandnamen.
Siebzehn Jahre und sechs Alben später ist der Name durch diverse Hitparaden geklettert, die Band hat den Sprung über den grossen Teich nach Europa geschafft und die meisten Radiohörer und Musikinteressierten können den Kanadiern wenn nicht mehrere, dann zumindest einen Song zuordnen, den Überhit „How You Remind Me“ von ihrem Durchbruchsalbum „The Long Road“ aus dem Jahr 2001.
Und wo steht die Band heute? Mit ihrem 7. Studioalbum „Here And Now“ präsentiert uns Nickelback ein unaufgeregtes, emotionsloses Album, das jeglicher Überraschung entbehrt. Wiedererkennung muss ja nicht per se schlecht sein. Im Gegenteil – ausgefallen gute Bands erkennt man durch ihre Eigenheiten wieder. Nur, bei unspannenden Bands ist das leider auch so. Viele Nickelback Songs ähneln sich dermassen, dass man die Tracks nicht mehr unterscheidet.
Hier ein kurzes Gitarrensolo, da eine repetitive, sich immer wieder überlappende Gesangslinie, dort eine schon tausendmal gehörte Melodie. Die Produktion ist fett, der Bass pumpt und die Stimme vom Frontmann ist kraftvoll und unverkennbar. Ja, die neuen Lieder sind nicht grundsätzlich schlecht, aber leider zum Gähnen langweilig und irgendwie altbacken. Vor einem Jahrzehnt war ihr New Rock angesagt, aber heute?
„Lullaby“ und „Trying Not To Love You“, zwei der baladesken Songs der Platte, sind perfekte Beispiele dafür. Nett und leicht melancholisch lümmeln sich die Tracks um unsere Ohren. „Hey, das Stück kenn ich doch. Lief das nicht vor zehn Jahren im Radio?“, meint sich das Köpfchen hinter den Ohren zu erinnern. Ähnliches passiert beim hören des Weltverbesserersong „When We Stand Together“, der gleichzeitig mit der zügigen Rocknummer „Bottoms Up“ als Single in die Radios kam.
Die Sonne scheint, die Musiker stehen auf einem Kornfeld und in alter Metallmanier bläst ihnen der Wind in die Haare. Bilder von Hungernden, von Krieg und Armut geknüttelnden Menschen werden dazwischen geschnitten. So sieht das Video zu „When We Stand Together“ aus. Ein Song, der zwar Ohrwurmpotential hat, aber etwas arg lüpfig ist für ein derart schwerfälliges Thema.
„Here And Now“ ist kein Album, welches man in seiner Plattensammlung haben muss.
Tracklist:
1. This Means War
2. Bottoms Up
3. When We Stand Together
4. Midnight Queen
5. Gotta Get Me Some
6. Lullaby
7. Kiss It Goodbye
8. Trying Not To Love You
9. Holding On To Heaven
10. Everything I Wanna Do
11. Don’t Ever Let It End
Bandmitglieder:
Chad Kroeger – Gesang, Gitarre
Ryan Peake – Gitarre, Backgroundgesang
Mike Kroeger – Bass
Daniel Adair – Schlagzeug, Backgroundgesang
Gründung:
1995