Band: Lo!
Album: Look And Behold
Label/Vertrieb: Pelagic / Anger
Veröffentlichung: 26. September 2011
Website: www.lookandbehold.net
Geschrieben von: Thomas Lang
Die Scheibe ist gut und scheitert hier nur knapp an der 4 Punkte Hürde! Soviel mal vorweg. Herrlich rau kommen sie daher gescheppert, die vier Herren aus Down Under und setzen mit ihrem Debut „Look And Behold“ ein deutliches Statement in der aktuellen Sludge-Posthardcore Szene.
Gleich zu Beginn geben die Aussis mit „Hath“ / „Deluge“ zu verstehen, daß die nächste knappe Dreiviertelstunde wohl keine Gefangenen gemacht werden. Converge lässt grüßen. Auch die eine oder andere Anleihe an Fugazi ist auszumachen. Spannend. „Bastion“ schlägt anschließend in die gleiche Kerbe, fällt jedoch in Sachen Originalität etwas ab.
Höhepunkt des Silberlings ist zweifelsohne der fast achtminütige Monolith „Hued Tarantula“ mit dem vorangegangen Interlude „Seraphim“. Kurz nachdem besagtes Zwischenspiel verklungen, blubbert aus der Ferne ein leiser Synthie-Rhythmus, vor dem sich die Klampfen aufbauen und nach knapp einer Minute zusammen mit J.-L. Smith‘ Gebrüll in einem Sludge-Doom-Urviech entladen. Sehr beeindruckend.
„Aye, Commodore“ beginnt brachial, mäandert dann im Mittelteil dahin und nimmt im letzten Viertel wieder volle Fahrt auf. „Indigo Division“ dagegen geht verhalten los und mündet in halsbrecherisches Riff-Geballer. Dann eine gut dreiminütige Verschnaufpause zu sphärischen Klängen in „Doth“ bevor mit „Moira Kindle“ der zweite Höhepunkt der Scheibe auf dem Programm steht. Clean-Gesang mit gelockertem Gitarrenspiel und „Uhhh Huuu“ Gesängle im Hintergrund erinnern erst mal an Faith No More.
Lo! lassen diese wohlige Atmosphäre aber recht schnell einstürzen und versohlen einem wieder gewohnt gekonnt denn Hintern. Womit auch schon der Rausschmeisser „Fire At The Child Actors Guild“ erreicht ist. Und der lässts auch noch mal richtig krachen.
Fazit: Wie eingangs erwähnt nur knapp an den 4 Punkten vorbei. Es bleibt einfach ein Tick zu wenig hängen. Etwas zu austauschbar wirken manche Stücke bzw. Teile davon. Die Interludes sind zwar interessant aber mit 3:10 ist „Doth“ deutlich zu lang(-weilig) ausgefallen. Hier auch im Hinblick zur Gesamtspielzeit von nur gut 40 Minuten. Dennoch muss man Lo! mit oben genannte Highlights ein recht hohes Potenzial bescheinigen und auf weitere Outputs hoffen. Es ist anzunehmen, dass die Jungs auf der Bühne die Luft zum Brennen bringen.
Tracklist:
01. Hath, 0:59
02. Deluge (Carnivorous Flux), 5:24
03. Bastion, 4:24
04. Seraphim, 1:29
05. Hued Tarantula, 7:56
06. Aye, Commodore, 3:54
07. Indigo Division, 3:07
08. Doth, 3:10
09. Moira Kindle, 5:52
10. Fire at the Child Actors Guild, 2:56
Bandmitglieder:
Carl Whitbread – Guitar + BG Vocals
Adrian Shapiro – Bass + BG Vocals
Jamie-Leigh Smith – Vocals
Adrian Griffin – Drums
Gründung:
2010