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Artist: Letzte Instanz
Album: Schuldig
Label/Vertrieb: Drakkar
Release date: 27. Februar 2009
Website: www.letzte-instanz.de
Written by: Cyril Schicker
Die letzte Instanz bekennt sich „Schuldig“. Und gemäss Pressetext schuldig, klare Positionen zu vertreten, dies sowohl musikalisch wie auch inhaltlich. Letzte Instanz besteht derzeit aus drei Bayern, drei Sachsen und einen in Istanbul lebenden Berliner (siehe auch aktuelles Interview – hier klicken) und es ist wohl nicht einfach, diese Vielfalt – in jedweder Hinsicht – auf einen Silberling zu bringen.
Herausfordernd ist es ebenso, eine tatsächliche Klarheit herbeizuführen. „Schuldig“ hört sich aber wirklich ganz anschmiegsam an, wenig bis gar nichts ist brachial und Pop/Rock ist wohl die passendste Bezeichnung für das jüngste Werk der sympathischen Musikern. Holly Loose, der Sänger, bezeichnet den Stil der Letzten Instanz als ziemlich ähnlich und redet sogar noch etwas von „PUR“. Glücklicherweise aber ist der Vergleich, zumindest für den Rezensent, absolut hinkend. Weniger hinkend ist „Feuer“, der absolut beste Track auf der Scheibe. Wunderbarer, relativ harter Rock, eine angenehme Prise Aggression und ein totaler Kontrapunkt zum Album selber – ebenso aber im Vergleich zum Akkustik-Vorgänger. Das soll aber nicht heissen, dass letzterer nicht stimmig sei, im Gegenteil. So oder so, „die Asche glüht und doch kann ich dich nur noch hassen! Steh vor Ruinen, alles nichtig, bin ausgebrannt! Du bist gegangen und hast mich hier stehen lassen! Die Liebe hat mich ausgeglüht!“ So viel zum Feuer.
Auch wenn „Schuldig“ teils eher Hitparadencharakter denn Gothikzüge aufweist, so versteht es Letzte Instanz ein wiederum gutes Werk abzuliefern. Die Hingabe wie auch der Spass an der Sache hört man durchaus aus den Lied(-texten)ern. Interessant ist natürlich auch das „Hotel Letzte Instanz“, neben der türkischen Aylin Aslim wurde die Pianistin Leandra (Jesus on Exstasy) beherbergt. Doch ist es nicht unbedingt das Hotel, das in den Fokus gerückt werden muss. Letzte Instanz gilt als eindrückliche Live-Band und dürfte sich im Zürcher Abart, 24. März 2009, einmal mehr selber beweisen, dass eine intim-heimelige Atmosphäre ihrer Musik durchaus zuträglich sein wird. Sollen auf den Brettern, die für viele die Welt bedeuten, aber auch alte Stücke zum Besten gebracht werden. Freude kommt auf, Skeptiker verstummen und „Das Spiel“ beginnt!
Tracklist:
1. Mea Culpa
2. Mein Engel
3. Flucht ins Glück
4. Eisherz
5. Traumlos
6. Dein Licht
7. Die Eine
8. Vollmond
9. Feuer
10. Mein Leben
11. Der Garten (feat. Aylin Aslim)
12. Komm!
13. Finsternis
14. Wann