Five Finger Death Punch + Sabaton + Eluveitie + Fever 333 + Chaoseum
Out In The Green – Frauenfeld
Mittwoch, 29. Juni 2022
Text: Madeleine Fuhrer / Bilder: Manuela Haltiner
Am sommerlich schönen Mittwoch dominierte die Farbe Schwarz auf dem für das Openair Frauenfeld aufgebaute Festivalgelände. Zahlreicht strömten die Metalfans zum Out In The Green, welches in diesem Jahr wieder zum ersten Mal. Die Vorfreude wurde in den Morgenstunden getrübt, da der Headliner des Openairs, Metallica, leider kurzfristig absagen mussten. Dies trübte jedoch auf keinen Fall die Stimmung der meisten Besucher:innen. Und die weiteren fünf Bands des Line-Ups taten ihr Bestes, musikalisch wie Showtechnisch.
Das Lausanner Quartett Chaoseum eröffnete das Out In The Green mit ihrem kraftvollen, modernen Metalcore. Die Metalheads konnten ihre Nackenmuskeln fürs Headbangen gut aufwärmen. Die vielseitige Stimme von Frontmann CK verlieh den Liedern Charisma und er wechselte mühelos von Growl zum Shouting oder Clean-Gesang. Die Band fiel ausserdem mit ihren individuellen Make-Ups auf.
Mit Fever 333 gab es ein unglaubliches Energiepacket auf der Frauenfelder Bühne, Platz hatten die drei genug. Schlagzeug, Gitarre und Gesang reichte für die Show von Fever 333 und erinnerte stellenweise an The Prodigy. Als erstes warf Sänger Jason Aalon Butler sein Mikeständer durch die Luft, bevor er schier unaufhaltsam über die Bühne fegte, tanzte und sprang. Auch Gitarrist Stephen Harrison jonglierte zeitweise mit seinem Instrument. Fever 333 musikalischer Mix aus Rapcore, Nu-Metal, Hardcore Punk hatte wie die Show viel Aufmüpfiges.
Heimspiel hatten Eluveitie und freuten sich ungemein, nach einigen Jahren wieder an einem Schweizer Festival aufzutreten. Diese Freude merkte man der wohl bekanntesten Schweizer Folk-Metal-Band an. Unverkennbar ihr musikalischer Mix aus der Metal-Härte und den zerbrechlichen Melodien der typischen Folk-Instrumente. Weich, warm und elfenhaft war auch wieder der Beitrag von Fabienne Erni. Daneben die männliche und harte Gesangsstimme von Christian Glanzmann. Unterstützt wurde die Show mit etwas Pyro und war ein wunderbarer Mittelteil des Festivals.
Panzerschlagzeug und Military-Look von Kopf bis Fuss und von links nach rechts: unverkennbar das Setting der Schwedischen Metal-Kämpfern Sabaton. Heavy Metal vom Feinsten mit stampfenden Beats, wunderbaren Gitarrensoli und dem für ihn typischen Gesang von Frontmann mit Sonnenbrille, Joakim Brodén. Statt Zugaben gab es «noch ein Bier», welches Joakim meistens per Ex trank. Die sympathische Truppe aus dem Norden lieferte einen soliden Auftritt ab. Da sie ihr Set durch die Absage von Metallica verlängern konnten, fehlte ihnen ein Keyboard. Platz dafür hatten sie in ihren Transportmobilen keinen. So kauften sie am Festivaltag spontan in Zürich eines, nahmen es mit aufs Out In The Green und liessen es danach dort. Signiert und zum Ersteigern. Denn der Platz zum Mitnehmen fehlte natürlich ebenfalls.
Abgerundet wurde das Out In The Green grandios mit den US-Hardrockern Five Finger Death Punch. Ihrem Ruf als mittlerweile einer der besten Hard Rock-Acts wurden FFDP mehr als gerecht. Ein musikalischer mitreissende Knaller, geniale Songs mit wunderbaren Hooklines. Frontmann Ivan Moody animierte die Besucher:innen immer wieder zum Mitklatschen. Er schenkte einem jungen Fan sogar einen Baseballschläger. Charlie Engen lieferte zudem ein herrliches Schlagzeugsolo ab. Etwas abrupt schien das Ende des Sets zu sein bwz. kam dies etwas überraschend unangekündigt. Nichtsdestotrotz war der Auftritt Highlight des Tages und ein genialer Abschluss für das Festival – auch wenn der eigentliche Headliner abwesend war.