Pure Noise Records / VÖ: 17. Juni 2022 / Garage Punk
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Text: David Spring
Kalifornische Punkbands gibt es wie Sand an den Stränden der Pazifikküste. Viele sind seit gefühlten Ewigkeiten unterwegs und es scheint, als ob immer noch kein Festival an den alten, bekannten Grössen vorbeikommt. Dabei gibt es so viele tolle, neue Bands, die die Szene gekonnt aufmischen. Zum Beispiel Grumpster, die trotz etwas merkwürdigem Namen ihr bereits zweites Album raushauen: „Fever Dream“
Das Debütalbum „Underwhelmed“ ging pandemiebedingt fast völlig unter, doch dank etwas gutem Zuspruch von Anti-Flags Chris #2, der das Follow-Up produzierte, entstanden innert kürzester Zeit zehn neue Songs, die es in sich haben. Die Stücke von Grumpster sind fest im Sound Südkaliforniens verankert, Bands wie The Bombpops, Neighborhood Brats und natürlich Anti-Flag sind als Einflüsse erkennbar. Doch glücklicherweise schreckt das Trio nicht zurück, ihr Ding durchzuziehen und dem Klange die eigene Note aufzudrücken.
Dies kommt besonders in Songs wie dem episch, grunge-igen „Spiders“, oder dem komplett akustischen „Vicious“ zur Geltung. Beide Lieder weichen vom gewohnten Schema ab und überzeugen umso mehr. Der Höhepunkt ist der Track „Mirror“, welcher spannenderweise mehrheitlich instrumental daherkommt, bevor zu guter Letzt voll aufgedreht wird. Inhaltlich behandelt das Album, das ja während der Pandemie entstand, vor allem persönliche Geschichten und Erlebnisse, ohne zu sehr in Teenage-Kitsch zu verfallen.
Tatsächlich schreiben Grumpster schlicht und einfach grossartige Lieder. Die Melancholie und Schwermut gewisser Texte werden durch die erhabenen Melodien und den zugängigen Gesang von Sänger/Bassist Donnie Walsh aufgewogen. Die Abwechslung steht trotz klarer Linie weit vorn und die knappe halbe Stunde Spielzeit vergeht wie im Flug. Grumpster sind nicht bloss eine weitere US-Punkband. Die Energie und der Vibe machen „Fever Dream“ zu einer wundervollen kleinen Platte, gutgelaunt, wild und doch ernsthaft und tiefgründig. Genau das richtige Rezept für den nächsten Festival-Moshpit.