Satanath Records / VÖ: 15. April 2022 / Death Metal
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Text: David Spring
Die Welt des Metals ist wunderbar, voller Überraschungen und Perlen, die in den unerwarteten Ecken auftauchen. Pakistan zum Beispiel ist kein Land, das für Death Metal bekannt ist. Doch wie überall, gibt es eine blühende Untergrund-Szene, und eine der Bands, die vorne mitmischen, sind Azaab aus Islamabad. Mit „Summoning The Cataclysm“ bringt die Band endlich ihr Debüt unter die Leute.
Das sphärische Intro „Pandemonium Twilight“ setzt die Stimmung, bedrohlich und beunruhigend eröffnet die Band ihr Werk, bevor mit „Carbon Plague“ die Apokalypse über uns hereinbricht. Abgrundtief bösartig, mit markerschütternden Schreien und einem gewaltigen Riffgewitter machen Azaab keine halben Sachen. Der Sound ist modern und von vielen Old School Einflüssen geprägt. Es werden Erinnerungen an Decapitated, Morbid Angel und Vader wach.
Auffallend ist der Gesang von Saad Latif, seine gutturalen Growls lockert er immer wieder mit dämonischen Schreien und teilweise schrägen Effekten auf, was dem Sound eine psychotische Note verleiht. Musikalisch bewegen sich Azaab auf höchstem Niveau, nicht nur walzt die Rhythmusfraktion um Bassist Waqar Ghayas und Drummer Adhytia Perkasa alles nieder, vor allem sind es die beiden Gitarristen Shahab Khan und Afraz Mamoon, die von thrashigen Nackenbrechern-Riffs bis hin zu astreinen Prog-Solos alles bieten.
Inhaltlich bewegen sich die Songs in den bekannten Death-Gefilden wie Horror, Krieg und dem Ende der Welt, doch scheuen sich Azaab nicht davor, auch griffigere Themen wie die lokale Politik oder die menschliche Psyche anzusprechen. Die Band deckt die gesamte Bandbreite des Extreme Metals ab, sowohl musikalisch wie inhaltlich, was „Summoning The Cataclysm“ zu einem Erlebnis macht.
Es zeigt sich einmal mehr, Metal kennt keine Grenzen. Azaab sind bei weitem nicht eine weitere Death Metal-Band. Dass die Gruppe aus Pakistan stammt, ist interessant, aber nicht das entscheidende Element. Mit vorzüglichem Songwriting, tighter Musikalität und ultra-brutalen, geilen Songs überzeugen die Fünf von der ersten bis zur letzten Sekunde.