Transcending Obscurity Records / VÖ: 24. September 2021 / Black Metal, Death Metal
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Text: Pink
Man stelle sich eine Musikdose vor aus der, wenn man ihren Deckel öffnet, statt ein süsses Kinderlied, dem überraschten Hörer ein skurriles Musiktheater entgegenspringt. Genauso ähnlich verhielt es sich bei mir, als ich mir das neuste Album „Lurkers In The Capsule Of Skull“ von Veilburner auf meinem Rechner öffnete. Das Album klingt, als hätte man einen Haufen Musikinstrumente in einen kleinen Würfel gesteckt in dem viele kleine Dämonen hausen, auf das sie sich darauf austoben mögen.
Was Veilburner hier veranstalten ist ein echter Mindfuck der den Hörer katatonisch, sabbernd mit offenem Mund und durchgebranntem Synapsen auf der Strecke zurücklässt. Das Zeug, was die beiden Amis hier zusammenkomponiert haben ist dermassen abgefahren, sowas bringt man mit einmaligem Hören nie und nimmer unter die Grosshirnrinde gepackt. Ich frage mich, in was für einer Parallelwelt Mephisto Deleterio (der sämtliche Instrumente im Alleingang einspielte) und Vocal-Matador Chris „Chrisom Infernium“ Sheppard leben, um ein solches, triefend-schwarzes Werk, dessen Ursprung nur aus der tiefsten Hölle haben kann, entstehen zu lassen.
„Lurkers In The Capsule Of Skull“ lebt von disharmonischen Klanglandschaften und zahlreichen, verwirrenden Weggabelungen. Zu Teilen klingen die Sachen wie zu schnell abgespielt. Ein völlig wirres Stelldichein aus teuflisch-manisch-übersprudelndem Ideenreichtum und komplett irre, zwischen Genie und Wahnsinn hangelnde Kompositionen.
Sowas wie „Lurkers In The Capsule Of Skull“ findet man nur sehr selten. Mit den Begrifflichkeiten Death und Black Metal wird grosszügig jongliert. In ein stilistisches Korsett kann man den vielseitigen Wunderknaben deshalb nur schwer zwängen. Gut so. Denn nur so entstehen solche Unikate, die sich von der Masse abheben.