Century Media / VÖ: 11. Februar 2022 / Grindcore
napalmdeath.org
Text: Cyril Schicker
Das Stunden-Äquivalent von 40 Jahren ist 350’400 – so lange existieren Napalm Death bereits. Das für sich alleine ist schon eine Meisterleistung. Dass die Speerspitze des Grindcore aber auch nach 40 Jahren bzw. nach ihrer 350’400 Stunden langen Performance zu überraschen wissen, ist ebenso triumphal wie phänomenal.
„Phänomenal“ ist auch gleich die treffende Beschreibung für „Resentment Is Always Seismic – A Final Throw Of Throes“, dem neuesten Silberling, ähm, Wüstling von Napalm Death.
In nicht einmal 30 Minuten Spielzeit reissen Napalm Death alles nieder, was es niederzureissen gibt. Und ja, Surprise-Surprise, die acht Lieder starke Abrissbirne hat mit „People Pie“ (Cover-Version von Slab!) sogar eine sanfte(-re) Seite: inklusive Damenchor und Sprechgesang.
Das zweite Cover (die Bad-Brains-Nummer „Don’t Need It“) geht mit dem Original so gut es geht Hand in Hand. Natürlich aber gehen die UK-Grindcore-Urgesteine etwas harscher zu Werke als die US-Hardcore-Pioniere. Ob ebendieses Cover-Duo positiv heraussticht, muss jeder für sich beantworten. Ich persönlich mag die restlichen Sechs besser. Insgesamt aber ist „Resentment Is Always Seismic – A Final Throw Of Throes“ … ja, eben, phänomenal.
Phänomenal auch deshalb, weil Napalm Death einmal mehr eine Energie feilbieten, die durchgehend droht, in den Wahnsinn überzuschwappen. Napalm Death sind und bleiben aber einfach wahnsinnig einzigartig – und schrammen in einzigartiger Art und Weise nah an der Grenze zum Wahnsinn vorbei.