Band: JeGong
Album: I
Genre: Krautrock / Ambient / Post-Rock
Label: Pelagic Records
VÖ: 16. Oktober 2020
Webseite: JeGong auf FB
Es ist eine Welt wie in „Blade Runner 2049“, die sich beim Hören von „I“ eröffnet. Das Duo JeGong erforscht mit seinem Debüt karge Landschaften aus Krautrock, Ambient und Post-Rock; über allem liegt hier eine dystopische Stimmung, deren Hoffnungsschimmer eine kleine Blume ist, die sich aus der Asche ihren Weg hervorbricht. Musik, zusammengefasst in Bildern.
Das gelingt ihnen nicht selten gerade durch die instrumentale Reduktion. So mäandern die Songs, heruntergebrochen auf analogen Synthesizer und Drums, mal sogförmig vor sich hin („Sowing Dragons Teeth“) oder legen atmosphärische Gitarrenwände über stoische Rhythmen („Frames Of Reference“, „Stable Off“). Überhaupt wird die cineastische Grundstimmung nur selten durchbrochen; man hat unentwegt das Gefühl, in einem Soundtrack zu sitzen. Und ganz so weit hergeholt ist das auch nicht: Die Videos zu „Sowing Dragons Teeth„, „Stable Off“ und „Ghost City“ bilden zusammen eine Geschichte, in der die Welt nach einer Katastrophe neu geformt wird. Ein Grundthema, eine Grundstimmung, die einen durch jeden der 14 Songs begleitet.
Personell stecken hinter JeGong übrigens keine unbekannten Namen. Für dieses Projekt haben sich Dahm Majuri Cipolla (Drummer bei den japanischen Post-Rockern Mono) und Reto Mäder (Sum Of R) zusammengetan. Die Symbiose geht auf. Mit „I“ ist ihnen ein anspruchsvolles, überzeugendes Debüt gelungen, das sich nach mehrmaligem Hören nicht abnutzt, sondern im Gegenteil immer weitere, neue Facetten eröffnet. Die Geduld lohnt sich.
Tracklist:
1. Sowing Dragons Teeth
2. Sir Bell
3. Frames of Reference
4. Akashic
5. Ghost City
6. The Great Return of an Escaped Spirit
7. Black Monk Lurking
8. Stable Off
9. Relying Relying Relying
10. Faces of Earth
11. Hollow White Star
12. Spirit, The Horse
13. 3 People, A Donkey and 2 Souls
14. Everything is Empty (Visible)
Bandmitglieder:
Dahm Majuri Cipolla
Reto Mäder
Gründung:
2020
Text: Cornelia Hüsser