30. November 2018
Dachstock – Bern
A Tribute To URISTIER
Doppel-Vinyl, Doppel-Plattentaufe, 25 Jahre URISTIER, 17 Bands auf einer Bühne! So viel auf einmal gibt es heutzutage nur noch selten. Und dass so ein unmöglicher Event überhaupt möglich wurde, das liegt einerseits an den Uristier-Fans und vor allem an einem Fan, der seine Ideen auch in die Tat umsetzt. Deshalb ein grosses Dankeschön an Ruedi, dass er dieses Monster von einer Platte in den Dachstock gebracht hat.
Aber der Reihe nach. Einerseits gibt es diese charmante Band namens Uristier, die seit 25 Jahren zusammen Qualitäts-Lärm machen, den sie selber liebevoll als Toiletcore bezeichnen. In all den Jahren haben sie Hits und Shits wie «Nasegrüble», «Hanswurst» oder «Gummiboot» erschaffen, die Mitgesungen werden und zum Pogen animieren.
Uristier sind aber mehr, als ihre Ohrwürmer. Sie sind eine Band aus dem Berner-Oberland, die mehr geben, als sie nehmen. Und so organisieren sie jedes Jahr das Schwanden Openair, wo junge und alte Bands aus der Schweiz sich die Klinke in die Hand geben. Nicht wenige regionale Bands spielten dort als Neulinge, um danach die grösseren Bühnen zu stürmen. Von Uristier selber gibt es nun endlich eine EP: «25 Jahre URISTIER». Und wer noch mehr über die Geschichte von Uristier erfahren möchte, kann dies zum Beispiel via DVD «Uristier – From Cherplatz With Love».
Dann war da vor gut einem Jahr eben noch diese verrückte Idee. Zu Ehren von Uristier soll ein Cover-Album produziert werden. Davon liessen sich 25 Bands begeistern und spielten je eine Version ihres Lieblingssongs ein. Was daraus geworden ist, ist mehr als einfach nur ein bisschen Spass. Sondern verdammt gute, unterschiedliche, witzige Interpretationen. Von Jazz über Punk und Metal bis Mundart-Pop. Ein Potpourri Schweizer Musikschaffens, das man sofort als Kulturerbe in die Nationalbibliothek stellen sollte. Unbedingt reinhören und sich überraschen lassen zum Beispiel via YouTube-Playlist.
Im Dachstock kam dann schlussendlich alles zusammen. Uristier und Covers. Die Bühne wurde in zwei Hälften aufgeteilt. Links spielten Uristier je ihren Song. Woraufhin dann eine von 16 Bands (siehe Setlist ganz unten) ihre Coverversion auf der rechten Bühnenseite präsentierte. Die Covers waren nicht nur für das Publikum eine Überraschung, sondern auch für die Herren von Uristier selber. Da wurden im Sekundentempo Gitarren, Bässe ein- und ausgesteckt, Synthesizer, Kontrabass, Handörgeli auf die Bühne geschleppt und gleich wieder runter. Ein Wahnsinn. Durch den Abend führte die charmante Helenka Romantickova, welche zuvor bereits im eigens kreierten Teleshopping-Kanal zu sehen war.
Eine Party der Superlative, das mit einem grossen Lob an das Dachstock-Team hier endet, welche diese Monster-Herausforderung angenommen und gemeistert haben.
Text: Nicole Imhof
Bilder: Alain Schenk + Nicole Imhof
Bands + Setlist:
Glocken-Intro
Uristier – Chästeilet Räp
Uristier – Alpepanorama
–
Die Drei – Fernseh
Moustache Boys – Gott
Electric Hellessence – Berta
Melker – BlaBlaBla
Nekropolis – Nasegrüble
Snotty Dog – Gummiboot
The Monofones – Aschiss
Nasty Rumours – Zyt zum Ga
–
Uristier – Dörty Sanchez
Unhold – Längst Tag
Magot & Satch – Pjiama
Chelsea Deadbeat Combo – Hanswurst
Krassimir Orkestar – Bruno (Robbie)
Blown – Chemifäger
Copy & Paste – Ode an Bsetzergigeli
Mitchu Boogo One-Man-Folk-Punk – Hansjoggeli Bumme
Chaostruppe – Noah
–
Uristier – Polyester
Uristier – Schön
Webseiten:
Uristier
To The Heart To The Hood An Uristier Tribute
Rockaway Beach Shop