Datum: 7. Februar 2014
Ort: Gaswerk – Winterthur
Bands: Black Shape Of Nexus / Monkey3 / Don’t Knows
The Don’t Knows nennt sich das Duo um Matt (Gitarre, Gesang) und Adi (Schlagzeug), die als erste Band des Abends auf dem Programm standen. Die beiden präsentierten einen recht lässigen, fuzzigen Rock’n’Roll Sound mit ordentlicher Stonerschlagseite.
Mehr als ein ruhiges Mitwippen war allerdings beim Großteil des Publikums nicht drin. Nur ganz wenige Bands schaffen es nämlich, mit solch einer Minimalbesetzung richtig mitzureissen. The Don’t Knows gehören in meinen Augen da leider nicht dazu, was wohl auch an den etwas gleich tönenden Songs liegt.
Monkey3 wurden bei uns mit ihrer neuen Scheibe „The 5th Sun“ zum Star des Monats gewählt. Zu Recht, denn mit diesem Scheiberl präsentieren die Lausanner eins der ausgefeiltesten und vielschichtigsten Psychedelic-Instrumental-Alben der letzten Jahre. Monkey3 stehen in dem Ruf, auf der Bühne diese packenden Klangkonstrukte perfekt umsetzen zu können. Man war also gespannt und man wurde nicht enttäuscht. Soviel mal vorweg.
Unterlegt mit Synthieteppichen die an Epik kaum zu überbieten sind aber dennoch nie in kitschige Gefilde abdriften (man höre sich bloß mal „Icarus“ an), holt Gitarrist Boris ein super Solo bzw. ein Hammer Riff nach dem anderem aus seiner Les Paul und ließ die Kinnladen des Publikums immer weiter nach unten klappen. Auch Schlagzeug und Bass waren wunderbar differenziert anzuhören und sorgten für ein rundum perfektes, dichtes und dynamisches Soundbild.
Optisch war ebenfalls was geboten. Auf die Leinwand im Hintergrund wurden die Psychedelic-Band typischen, Lavalampen Animationen projiziert, die leider etwas schwer zu erkennen waren, da dieser Bereich meist etwas zu hell war. Egal, denn ein zweiter Beamer bestrahlte die Bass-Drum, was sehr cool wirkte. Monkey3 wurden am Ende des Sets vom begeisterten Publikum ordentlich abgefeiert und viele waren wohl auch hauptsächlich wegen den Waadtländern in Winterthur.
Dies und die Tatsache, dass es sich bis etwa 00:00 Uhr hinzog, bis Black Shape Of Nexus begannen, waren die Gründe, dass sich die Reihen im Gaswerk zunehmend lichteten. Möglicherweise aber auch deswegen, da mit B.SON nun das krasse Gegenteil von Monkey3 auf der Bühne stand. Extremer Sludge-Metal, der kompromisslosesten Sorte nämlich.
Tiefst gestimmte, verzerrte Gitarren und Bass erzeugten zusammen mit bedrohlichen Keyboardsound und doomigen Schlagzeug, turmhohe Soundwände. Dazu der hysterische und ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Brüllgesang von „Sänger“ Malte. Starker Tobak, der nicht jedermanns Sache ist. Meiner definitiv nicht, zumindest an diesem Abend sprang der Funke auf mich nicht über. Als das Getöse verklungen war, sah man etliche glückselige Gesichter, aber auch viele Fragezeichen über den Köpfen schweben. Nun ja, wer‘s mag…
Fazit:
Ein guter Abend. The Don’t Knows ganz OK, nicht mehr, nicht weniger. Die mitreissenden Monkey3 wussten anschließend restlos zu überzeugen und sorgten für ein super Konzerterlebnis. B.SON ging an dem Abend komplett an mir vorbei, weshalb ich den Auftritt auch gar nicht lange bewerten möchte. Man muss dafür halt in der Stimmung sein. Die Stimmung und auch sonst alles im Gaswerk wieder mal vom Feinsten. Immer wieder schön dort.
Text + Bilder: Thomas Lang